9. August 2024

Generative KI: Zwischen Hype und Realität

Eine aktuelle Studie von Deloitte offenbart, wie Führungskräfte weltweit die generative KI in ihren Unternehmen einsetzen und welche Erwartungen sie daran knüpfen.

Die Unternehmensberatung Deloitte hat zwischen Oktober und Dezember 2023 über 2.800 Führungskräfte aus 16 Ländern befragt, die direkt an der Einführung von generativer KI beteiligt sind. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fokus der meisten Unternehmen derzeit auf taktischen Vorteilen liegt. So gaben 56 Prozent der Befragten an, mit der Technologie Effizienz und Produktivität steigern zu wollen, während 35 Prozent Kostensenkungen als Ziel nannten. Strategische Vorteile wie Wachstum und Innovation spielen mit 29 Prozent eine geringere Rolle.

Insgesamt wird der generativen KI ein sehr positiver Einfluss auf Unternehmen zugeschrieben. 91 Prozent der Führungskräfte erwarten eine Steigerung der Produktivität. Dies deckt sich mit anderen aktuellen Studien, die hohe Erwartungen an die Technologie aufzeigen, auch wenn diese in der Realität nicht immer erfüllt werden. Viele Unternehmen setzen derzeit auf fertige KI-Lösungen: 71 Prozent nutzen Produktivitätsanwendungen mit integrierter generativer KI und 68 Prozent verwenden Standard-KI-Anwendungen.

Dennoch offenbart die Studie auch Defizite bei der Vorbereitung auf den breiten Einsatz von generativer KI. 41 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen nur wenig oder gar nicht auf die damit verbundenen Talentfragen vorbereitet sei. Auch im Bereich Risikomanagement und Governance sehen viele Nachholbedarf. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Begeisterung für generative KI hoch: 62 Prozent der Führungskräfte nannten Begeisterung als vorherrschende Emotion im Kontext der Technologie. 79 Prozent erwarten in den nächsten drei Jahren substanzielle Veränderungen für ihr Unternehmen und ihre Branche durch generative KI. Ein weiteres wichtiges Thema der Studie sind die gesellschaftlichen Auswirkungen der generativen KI. Laut 52 Prozent der Befragten wird die Technologie die Macht in der globalen Wirtschaft zentralisieren, und 51 Prozent glauben, dass die wirtschaftliche Ungleichheit verstärkt wird. Zudem sind 49 Prozent der Ansicht, dass das Vertrauen in nationale sowie globale Institutionen durch generative KI erodieren könnte. Deshalb fordern viele Führungskräfte mehr Regulierung und globale Zusammenarbeit. Für stärkere Regulierung durch die Regierung sprachen sich 78 Prozent der Befragten aus, und 72 Prozent sehen einen Mangel an globaler Zusammenarbeit bei der verantwortungsvollen Entwicklung von KI-Systemen.


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