Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt – aber wer bereitet sich darauf wirklich vor?
Eine neue internationale Studie zeigt deutlich: Es sind vor allem europäische Staaten, die bei der Qualifizierung ihrer Arbeitskräfte im Bereich KI führend sind. Während viele Länder noch zögern oder nur mittlere Priorität auf das Thema legen, gehen einige Nationen in Europa mit konkreten Maßnahmen und Weitblick voran.
Die University of Georgia hat in einer breit angelegten Untersuchung 50 Länder verglichen und dabei festgestellt, dass lediglich 13 davon KI-Kompetenzen in Schule und Beruf besonders fördern – und davon liegen elf in Europa. Australien und Mexiko sind die einzigen Nicht-Europäer, die ähnlich proaktiv handeln. Deutschland, Frankreich und die USA setzen immerhin auf mittlere Priorität, während Länder wie China bisher kaum Aktivitäten in diesem Bereich zeigen.
Untersucht wurden sechs zentrale Kriterien: die Ziele von KI-Programmen, deren Umsetzung, konkrete Beispiele, Erfolgsmessung, Unterstützung und Zeitrahmen. Klar wird: Es gibt einen deutlichen Trend zur Stärkung von KI-Fähigkeiten – sei es durch Hochschulprogramme oder durch Weiterbildung am Arbeitsplatz. Die Studie hebt hervor, dass viele Staaten Hochschulen gezielt einbinden und neue Formate für berufsbegleitendes Lernen entwickeln.
Warum Europa in dieser Analyse so gut abschneidet? Laut Studienautorin Lehong Shi liegt das unter anderem an der verbreiteten Kultur des lebenslangen Lernens und an soliden Ressourcen für Weiterbildung. In Spanien beispielsweise werden KI-Kenntnisse sogar schon im Vorschulalter vermittelt – ein beeindruckendes Signal. Deutschland punktet mit vielfältigen Weiterbildungsformaten im Berufsalltag.
Allerdings gibt es auch kritische Töne: Nur wenige Staaten erkennen an, dass soziale Kompetenzen wie Kreativität, Teamarbeit und Kommunikation wichtige menschliche Stärken sind, die von KI nicht ersetzt werden können. Diese Fähigkeiten gezielt zu fördern, bleibt eine zentrale Herausforderung.