26. Juni 2025

Windows wird sprachgesteuert – Microsofts neuer KI-Agent zieht in die Systemeinstellungen ein

Computer per Sprache bedienen? Microsoft macht ernst. Mit einem neuen Offline-Sprachmodell namens „Mu“ bringt das Unternehmen einen KI-Agenten direkt in die Windows-Einstellungen. Was kann der smarte Helfer – und für wen ist er gedacht?

Wer sich schon einmal durch die verschachtelten Windows-Menüs geklickt hat, um eine einfache Einstellung zu finden, wird aufhorchen: Microsofts neuer KI-Agent nimmt Nutzenden genau das ab. Mit Eingaben wie „Erhöhe die Bildschirmhelligkeit“ oder „Mein Mauszeiger ist zu klein“ lassen sich Systemeinstellungen künftig über Sprache anpassen. Möglich macht das ein lokal laufendes KI-Modell mit überraschender Effizienz.

Ein smarter Helfer – ganz ohne Cloud

Das Herzstück des neuen Features ist das Sprachmodell „Mu“. Es basiert auf einer Encoder-Decoder-Architektur und verarbeitet Anfragen vollständig offline – eine Besonderheit in einer Zeit, in der die meisten Sprach-KIs auf Cloud-Dienste setzen. Dank spezieller KI-Chips (NPUs) in sogenannten Copilot+-PCs läuft das System lokal und extrem schnell: Auf einem Surface Laptop 7 sind über 200 Token pro Sekunde drin, verspricht Microsoft.

Die lokale Verarbeitung sorgt nicht nur für Tempo, sondern auch für mehr Datenschutz. Und: Die Antwortzeiten sollen laut Microsoft um fast die Hälfte kürzer sein als bei vergleichbaren Modellen.

Spezialisiert statt universal

Der Ansatz ist klar: Statt auf ein Allzweckmodell wie ChatGPT zu setzen, fokussiert sich Microsoft mit Mu auf eine ganz bestimmte Aufgabe – die Interaktion mit Windows-Einstellungen. Das Modell wurde mit 3,6 Millionen Beispielen trainiert, darunter viele synthetische Fälle, um möglichst viele Szenarien abzudecken. Besonders zuverlässig arbeitet das System bei klar formulierten Sätzen. Bei unpräzisen Eingaben wie „Helligkeit erhöhen“ zeigt es jedoch noch klassische Suchergebnisse an.

Noch nicht für alle – aber ein spannender Ausblick

Aktuell ist der KI-Agent ausschließlich für Mitglieder des Windows Insider-Programms verfügbar, die über ein Copilot+-Gerät verfügen und im Dev Channel registriert sind. Wann (und ob) das Feature für alle kommt, ist noch offen. Fest steht: Microsoft setzt auf einen neuen Weg – effizient, lokal und spezialisiert.

Das ist nicht weniger als ein Fingerzeig, wie KI künftig im Betriebssystem aussehen könnte: Nicht mehr als Alleskönner im Browserfenster, sondern als eingebetteter Helfer, der genau weiß, was er tun soll – schnell, sicher und nützlich.


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