Bremen wagt einen Pionierschritt in Sachen KI und Schule.
Wie verändert ein datenschutzfreundlicher Chatbot den Unterrichtsalltag?
Die Debatte um Künstliche Intelligenz im Bildungsbereich ist oft von Skepsis geprägt – nicht zuletzt wegen Datenschutz und fehlender Kontrollmöglichkeiten. Mit „Telli“ zeigt Bremen nun, dass es auch anders geht: ein KI-Chatbot, speziell entwickelt für den Einsatz an öffentlichen Schulen, startet als Teil eines bundesweiten Projekts.
Sicher, offen und auf Augenhöhe
Telli ist mehr als nur ein Sprachmodell – er ist ein geschützter Lernraum. Durch das Hosting in der EU und die Verarbeitung ausschließlich pseudonymisierter Daten bleibt der Datenschutz gewahrt. Anders als bei kommerziellen Lösungen fließen keine Nutzerdaten ins Modelltraining ein. Das schafft Vertrauen, gerade in einer Umgebung, in der sensible Informationen im Spiel sind.
KI in Lehrerhand
Telli wurde so konzipiert, dass Lehrkräfte das System sowohl zur Unterrichtsvorbereitung als auch direkt im Unterricht einsetzen können. Besonders praktisch: Eigene Dokumente lassen sich hochladen, und per QR-Code können individuelle Lernpfade mit den Schülerinnen und Schülern geteilt werden. Die technische Grundlage bildet eine Open-Source-Plattform, die verschiedene LLMs wie jene von OpenAI und Meta anbindet.
Ein Projekt für ganz Deutschland
Bremen mag den Anfang machen, doch das Ziel ist größer. Telli ist Teil des länderübergreifenden AIS-Projekts, koordiniert vom FWU. Alle 16 Bundesländer sind beteiligt. In Zukunft sollen auch adaptive Lernmaterialien, smarte Empfehlungssysteme und sogar Tutor-Funktionen folgen – eine Lernumgebung, die sich den Bedürfnissen der Schüler anpasst und Lehrkräfte entlastet.