ChatGPT wird zur digitalen Shoppingbegleitung.
Kann das KI-Tool wirklich beim Einkaufen helfen – und was bedeutet das für Nutzer und Händler?
Smart shoppen mit KI: ChatGPT als Einkaufshelfer
OpenAI stattet ChatGPT mit einer neuen Funktion aus, die gezielt auf Shopping ausgelegt ist. Der KI-Chatbot kann jetzt nicht nur im Netz suchen, sondern auch Produkte vorschlagen, vergleichen und sogar direkt in der Unterhaltung den Kauf ermöglichen. Nutzer bekommen visuelle Produktinformationen, inklusive Bewertungen, Preisen und einem Kaufbutton – ganz ohne die Konversation zu verlassen. Das ist nicht nur komfortabel, sondern erinnert stark an Googles Strategie in der Produktsuche.
Besonders spannend ist die Art und Weise, wie ChatGPT Empfehlungen ausspricht: Sie basieren auf persönlichen Nutzerdaten – ein zweischneidiges Schwert, das einerseits für passende Vorschläge sorgt, andererseits aber Fragen nach Transparenz und Datenschutz aufwirft.
Zwischen Komfort und Kritik: Erste Einblicke und offene Fragen
Zunächst ist die neue Shopping-Funktion auf Produkte aus den Bereichen Elektronik, Haushalt, Beauty und Mode beschränkt. Ein Beispiel, das OpenAI in der eigenen Ankündigung zeigt: die Suche nach einer Espressomaschine unter 200 US-Dollar, die authentisch italienischen Kaffee zubereiten soll. ChatGPT liefert eine Auswahl passender Geräte, inklusive Shops und Preisen – direkt mit Kaufoption.
Doch nicht alles glänzt: Wie genau die Produktauswahl funktioniert, bleibt unklar. Händler erfahren nicht, warum ihre Artikel erscheinen – oder eben nicht. Auch Webseitenbetreiber könnten ins Hintertreffen geraten, wenn Nutzer nicht mehr auf die Seiten selbst weitergeleitet werden. Dadurch fehlen potenzielle Werbeeinnahmen und Möglichkeiten für Zusatzverkäufe.
Zudem steht ChatGPT mit diesem Ansatz in direkter Konkurrenz zu klassischen Vergleichsportalen und Produkttestseiten. Die Informationen werden zwar übernommen, doch die Sichtbarkeit der Ursprungsquellen nimmt ab.
Ausblick: Commerce-Feature mit Konfliktpotenzial
OpenAI betont, dass die Produktergebnisse unabhängig und werbefrei seien – zumindest aktuell. Eine spätere Integration von Werbung ist nicht ausgeschlossen. Klar ist: Das Feature bringt neue Möglichkeiten, aber auch neue Konflikte. Besonders Händler und Plattformbetreiber werden genau hinschauen müssen, wie sich ChatGPT als Verkaufsinstrument entwickelt.