Ein großer Schritt für Nvidia – und vielleicht ein noch größerer für die Zukunft der KI?
Was bedeutet NVLink Fusion für die Branche?
Partnerschaften statt Abschottung: Ein Strategiewechsel
Mit „NVLink Fusion“ verlässt Nvidia den Pfad eines geschlossenen Ökosystems. Auf der Computex 2025 gab CEO Jensen Huang bekannt, dass fortan auch Chips anderer Hersteller mit Nvidia-GPUs kombiniert werden können – erstmals über Nvidias hauseigene Hochgeschwindigkeitsverbindung NVLink. Das ermöglicht Unternehmen den Aufbau maßgeschneiderter KI-Infrastrukturen mit deutlich mehr Spielraum. Statt proprietärer Silos stehen jetzt hybride Architekturen im Fokus.
Die ersten Partner lassen aufhorchen: Neben Branchengrößen wie MediaTek und Marvell zählen auch Alchip, Astera Labs, Synopsys und Cadence zu den frühen Unterstützern. Auch Fujitsu und Qualcomm sollen künftig ihre Prozessoren direkt mit Nvidia-Hardware koppeln können. Ein bemerkenswerter Schritt, mit dem Nvidia seine Vormachtstellung im Zentrum der KI-Entwicklung langfristig sichern könnte – selbst dann, wenn nicht mehr alle Chips aus eigenem Haus stammen.
Cloud-Offensive und neue KI-Schmiede in Taiwan
Zusätzlich stellt Nvidia mit „DGX Cloud Lepton“ eine globale Cloud-Plattform vor, die Entwicklerinnen und Entwicklern Zugriff auf zehntausende GPUs ermöglichen soll. Lepton fungiert dabei als leistungsstarker Marktplatz für GPU-Kapazitäten – ein konkreter Hebel gegen Ressourcenengpässe in der KI-Entwicklung.
Auch geopolitisch setzt Nvidia ein Signal: In Taiwan entsteht nicht nur ein neues Büro, sondern gemeinsam mit Foxconn auch ein KI-Supercomputerprojekt. Lokale Größen wie TSMC sollen ebenfalls davon profitieren. Die Botschaft ist klar – Nvidia will nicht nur technologisch, sondern auch regional der Taktgeber bleiben.