Meta Platforms greift wieder auf die Daten seiner europäischen Nutzer zurück, um damit seine KI-Systeme zu trainieren. Das betrifft Millionen Menschen – und wirft wichtige Datenschutzfragen auf.
Was plant Meta – und was bedeutet das für uns Nutzer?
Meta hat bestätigt, dass Inhalte von Facebook, Instagram, WhatsApp und Threads erneut für das Training Künstlicher Intelligenz genutzt werden. Das umfasst öffentliche Beiträge, Kommentare und Profilinformationen – sogar nicht veröffentlichte Interaktionen mit Metas Sprachmodellen. Diese Praxis gilt nicht nur für die EU, sondern auch für zahlreiche angrenzende Regionen wie die Schweiz, Andorra oder britische Basen auf Zypern.
Ein Schritt mit Ansage – und Kritik
Wer seine Daten nicht für KI-Zwecke zur Verfügung stellen möchte, muss aktiv widersprechen – ein sogenanntes Opt-out. Private Nachrichten sowie Inhalte von als minderjährig registrierten Konten sollen außen vor bleiben. Bereits im vergangenen Jahr hatte Meta ähnliches versucht, wurde aber durch die irische Datenschutzbehörde gebremst. Seit Dezember 2024 erlaubt ein neuer EU-Beschluss allerdings, personenbezogene Daten auf Basis „berechtigter Interessen“ zu verwenden – wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Datenschutz auf dem Prüfstand
Der Europäische Datenschutzausschuss hat hierzu ein dreistufiges Prüfverfahren entwickelt. Zuerst muss das Interesse des Unternehmens nachvollziehbar sein. Danach folgt die Prüfung, ob die Datenverarbeitung notwendig ist. Und schließlich: Wie steht es um die Grundrechte der Betroffenen? Meta sieht sich auf der sicheren Seite und spricht von konstruktivem Austausch mit den Behörden.
Interessanter Nebenaspekt: Auch Elon Musks Unternehmen xAI nutzt öffentliche X-Beiträge von EU-Nutzern zum Training seiner KI. Die irische Datenschutzbehörde hat dazu bereits eine Untersuchung eingeleitet.
Was heißt das konkret für Unternehmen und Privatanwender?
Die Diskussion zeigt deutlich: Wer mit digitalen Plattformen interagiert, wird Teil eines Lernprozesses für KI – ob gewollt oder nicht. Unternehmen sollten ihre Datenschutzeinstellungen prüfen und Mitarbeitende sensibilisieren. Und Privatpersonen? Sie sollten wissen, wo und wie sie ihre Einwilligungen oder Widersprüche verwalten können.