Apple und Amazon müssen die Einführung neuer KI-Funktionen für ihre Sprachassistenten verschieben. Software-Bugs und unzuverlässige Antworten sorgen für Probleme – doch was bedeutet das für die Zukunft der KI-Assistenten?
Technische Hürden bremsen die KI-Entwicklung
Sprachassistenten wie Siri und Alexa sind längst nicht mehr nur einfache Helfer für Timer oder Wetteransagen – mit KI-Unterstützung sollen sie komplexere Aufgaben übernehmen und natürlicher mit Nutzern interagieren. Doch genau hier zeigt sich, wie schwierig die Entwicklung wirklich ist.
Apple hatte große Pläne für Siri: Ein Update im April sollte Siri intelligenter machen, indem es die Nutzerdaten besser auswertet, App-Steuerungen optimiert und den Bildschirmkontext versteht. Doch interne Tests offenbarten erhebliche Probleme – die neuen Features funktionieren nicht zuverlässig. Nun könnte sich das Update bis Mai oder sogar noch später verzögern.
Auch Amazon bleibt nicht verschont: Die KI-gestützte Alexa-Version sollte längst veröffentlicht sein, doch fehlerhafte Antworten in Tests zwangen das Unternehmen zur erneuten Verschiebung. Nun steht die Vorstellung für den 26. Februar an, die breite Veröffentlichung könnte sich aber bis Ende März ziehen.
Das Dilemma der großen KI-Anbieter
Der Grund für die Verzögerungen ist klar: Die Systeme sind noch nicht zuverlässig genug. Gerade Amazon will kein Risiko eingehen, denn ein Sprachassistent, der falsche oder widersprüchliche Antworten liefert, könnte das Vertrauen der Nutzer nachhaltig beschädigen.
Gleichzeitig wächst der Konkurrenzdruck. Google hat mit Gemini bereits eine KI-Alternative auf vielen Android-Geräten integriert, während OpenAI mit ChatGPT immer neue Funktionen vorstellt – inklusive Live-Videoanalyse. Apple muss sich also fragen, ob es sich mit der Einführung eigener KI-Features zu viel Zeit lässt, während die Konkurrenz bereits am Markt etabliert ist.
Wann kommt die nächste Generation der Sprachassistenten?
Während Apple möglicherweise eine schrittweise Einführung plant – mit deaktivierten Features, die später über ein Update aktiviert werden –, könnte eine vollwertige LLM-basierte Siri noch bis 2026 auf sich warten lassen.
Diese Verzögerungen zeigen, dass große Sprachmodelle zwar beeindruckende Fortschritte machen, aber für den Massenmarkt noch nicht die gewünschte Zuverlässigkeit bieten. Selbst Apple musste bereits eine KI-gestützte Funktion für Benachrichtigungen zurückziehen, weil sie Nachrichten falsch zusammenfasste. Ob und wann Siri und Alexa wirklich als verlässliche, intelligente Assistenten im Alltag angekommen sind, bleibt also offen. Sicher ist: Die Erwartungen an Apple und Amazon sind hoch – und sie müssen liefern.