Kann Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt im Bankensektor revolutionieren? Ein neuer Bericht zeigt, dass KI die Finanzbranche bereits stark verändert und viele Arbeitsplätze bedroht.
Laut einer Analyse von Bloomberg Intelligence (BI) sehen sich Banken und Finanzunternehmen einem bedeutenden Wandel gegenüber: Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre könnten rund drei Prozent der Arbeitsplätze durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden. Der Trend betrifft vor allem Routinetätigkeiten im Hintergrund und kundenbezogene Prozesse.
Ein Beispiel: Chatbots übernehmen immer häufiger Anfragen im Kundenservice – von einfachen Auskünften bis hin zu komplexeren Aufgaben. Generative KI-Systeme haben dabei zuletzt eine neue Qualitätsstufe erreicht und sollen künftig sogar selbstständig Dokumente versenden können.
Tomasz Noetzel, der Autor der BI-Analyse, betont jedoch, dass der Mensch nicht vollständig durch KI ersetzt wird. Der „Human-in-the-Loop“-Ansatz soll gewährleisten, dass Menschen weiterhin die Kontrolle über KI-Anwendungen behalten. Gleichzeitig entstehen neue Arbeitsfelder in der Entwicklung und Überwachung dieser Technologien.
Die Prognosen sind jedoch unterschiedlich drastisch: Führungskräfte von Banken wie JPMorgan und Goldman Sachs rechnen mit einem Stellenabbau von bis zu zehn Prozent. Das schwedische Unternehmen Klarna hat bereits 22 Prozent seiner Belegschaft reduziert, da KI einen Teil der Aufgaben übernommen hat. Doch es bleibt unklar, wie viel PR hinter diesen Aussagen steckt – schließlich werden auf der Website des Unternehmens weiterhin viele Stellen ausgeschrieben. Trotz des Jobabbaus rechnen die Institute mit einem deutlichen Gewinnanstieg: Bis 2027 könnten die Vorsteuergewinne um 17 Prozent steigen, was einem zusätzlichen Erlös von 180 Milliarden US-Dollar entspricht.