Adobe öffnet seine Kreativ-Tools für ChatGPT und senkt damit die Einstiegshürden für Bild- und Dokumentbearbeitung. Wie verändert das den Workflow für Millionen Nutzer?
Die Integration von Photoshop, Acrobat und Adobe Express in ChatGPT markiert einen bemerkenswerten Schritt: zentrale Funktionen professioneller Kreativsoftware werden erstmals unmittelbar per Texteingabe nutzbar. Nutzer können Bilder hochladen und direkt Anweisungen formulieren – etwa um Belichtung oder Kontrast zu justieren, Hintergründe zu entfernen oder Weichzeichner zu setzen. Diese Arbeitsweise fühlt sich erheblich natürlicher an als das Navigieren durch Menüs oder das Erlernen zahlreicher Tastenkürzel.
Auch Acrobat erhält eine nahtlose Verbindung in den Chat. PDFs lassen sich zusammenführen, konvertieren oder bearbeiten, ohne die gewohnte Umgebung zu verlassen. Für viele Wissensarbeiter könnte dies Abläufe spürbar vereinfachen, da Formatierung und Darstellung laut Adobe vollständig erhalten bleiben.
Mit Adobe Express erschließt ChatGPT zudem ein breites Spektrum an Social-Media-Designfunktionen. Prompts reichen aus, um Layoutvorschläge zu durchsuchen, Hintergründe anzupassen oder Designs zu animieren. Das eröffnet besonders jenen Nutzern Mehrwerte, die zwar kreative Ergebnisse benötigen, aber keinen Zugang zu komplexen Grafiktools haben.
Strategisch verfolgt Adobe das Ziel, seine Werkzeuge einer deutlich größeren Nutzerbasis zugänglich zu machen. Bei über 800 Millionen wöchentlich aktiven ChatGPT-Anwendern liegt dieses Potenzial auf der Hand. Gleichzeitig stärkt die Integration primär OpenAI: ChatGPT gewinnt neue Funktionen, während die klassischen Desktop-Versionen der Adobe-Programme dadurch nicht erweitert werden. Positiv für Anwender: Zusätzliche Kosten entstehen nicht.