xAI plant den nächsten großen Schritt: eine eigenständige Chat-App. Doch hat Elon Musks KI-Start-up das Zeug, in einem so hart umkämpften Markt zu bestehen?
Das KI-Start-up xAI, gegründet von Elon Musk, hat ambitionierte Pläne. Laut Insidern will das Unternehmen noch im Dezember seine eigene Chatbot-App veröffentlichen. Der neue Chatbot „Grok“, der bisher nur auf der Social-Media-Plattform X für Abonnent:innen zugänglich war, soll so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Damit stellt sich xAI in direkte Konkurrenz zu etablierten Anbietern wie OpenAI, Google und Anthropic.
Hinter den Kulissen investiert xAI massiv in die Infrastruktur. In Memphis wurde das Rechenzentrum „Colossus“ errichtet, ausgestattet mit 100.000 Nvidia-GPUs – ein beeindruckender Schritt, der das Start-up in die Liga der weltweit größten KI-Cluster hebt. Die finanziellen Mittel dazu stammen aus erfolgreichen Finanzierungsrunden, die xAI mit einer beeindruckenden Bewertung von 50 Milliarden Dollar zum zweitwertvollsten privaten KI-Unternehmen weltweit machen.
Doch die Herausforderungen sind nicht zu übersehen. Während OpenAI dieses Jahr mit einem Umsatz von knapp vier Milliarden Dollar rechnet, bleiben xAIs erwartete 100 Millionen Dollar weit dahinter zurück. Technisch hinkt das Sprachmodell Grok-2 trotz seiner Vision-Fähigkeiten den Konkurrenten wie GPT-4 oder Claude 3 hinterher. Zudem ist Groks Datenbasis auf X-Postings beschränkt, was angesichts der umstrittenen Entwicklung der Plattform als fragwürdige Entscheidung gilt. Ein möglicher Differenzierungsfaktor könnte laut Musk die geringere „politische Korrektheit“ des Chatbots sein. Doch erste Studien zeigen, dass Grok in dieser Hinsicht ähnliche Muster wie ChatGPT aufweist.