2. Dezember 2025

Warum ChatGPT beim Thema Uhrzeit ins Stolpern gerät

ChatGPT bekommt laufend neue Fähigkeiten – doch ausgerechnet die simple Frage nach der aktuellen Uhrzeit bringt den KI-Assistenten regelmäßig ins Schlingern. Warum ist das so, und was bedeutet das für seinen Anspruch, ein verlässlicher digitaler Begleiter zu sein?

Die Diskussion darüber, ob ein Assistent „intelligent genug“ ist, beginnt für viele Nutzer genau an solchen Alltagspunkten. Während ChatGPT inzwischen Produktrecherchen übernimmt, Kalenderdaten verknüpft oder sich proaktiv mit Updates meldet, wirkt die Sache mit der Uhrzeit wie eine kleine, aber irritierende Lücke im Funktionsumfang. Und tatsächlich: Das Problem liegt nicht an mangelnder Rechenkraft, sondern an den Grundlagen, wie große Sprachmodelle funktionieren.

Ein Sprachmodell wie ChatGPT arbeitet nicht mit Echtzeitdaten, sondern mit Wahrscheinlichkeiten. Es berechnet, welche Antwort sprachlich plausibel ist – nicht, wie spät es genau ist. Ohne aktivierte Internetsuche fehlt dem Modell schlicht der Zugriff auf Live-Informationen. Das wirkt zunächst wie ein Nachteil, schützt aber gleichzeitig den internen Kontext des Modells. Experten vergleichen das mit einem Schreibtisch, auf den ständig neue Uhren mit eingefrorenen Zeitstempeln gelegt würden: Irgendwann wird es voll und unübersichtlich.

OpenAI bestätigt, dass die Architektur bewusst ohne permanentes Echtzeitwissen gestaltet ist. Um die Uhrzeit korrekt auszugeben, nutzt ChatGPT deshalb nur dann eine verlässliche Quelle, wenn die Internetsuche eingeschaltet ist. Andere Bots wie Gemini umgehen dieses Problem, indem sie grundsätzlich jede Anfrage gegen das Netz prüfen – ein anderer Ansatz mit anderen Konsequenzen.

Abschließend lässt sich sagen: Die Uhrzeitfrage ist weniger ein technischer Fehler als ein Einblick in die Funktionsweise moderner KI. Wer versteht, wie diese Modelle „denken“, erkennt schnell, warum bestimmte Erwartungen aktuell noch an Grenzen stoßen – und warum die Integration von Echtzeitfunktionen immer eine Designentscheidung bleibt.


Wir führen seit Jahren Beratung zu KI (Künstlicher Intelligenz) für KMUs (Klein- und Mittelständische Unternehmen) erfolgreich durch.

Mehr zu aktuellen Themen der #KI (Künstlichen Intelligenz) oder zu

Ihrem individuellen, optimalen "KI-Masterplan" für Ihr Unternehmen finden Sie in unserem Newsletter.

Abonnieren Sie den Newsletter hier:


Tags


Das könnte Sie auch interessieren

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter!

>