Tencent hat zwei neue Übersetzungsmodelle veröffentlicht. Können sie wirklich die Konkurrenz von Google und Co. übertreffen?
Das chinesische Tech-Unternehmen Tencent hat mit Hunyuan-MT-7B und Hunyuan-MT-Chimera-7B gleich zwei neue Open-Source-Modelle ins Rennen geschickt. Und die Ergebnisse sind beeindruckend: Beim renommierten WMT2025-Test belegten sie in 30 von 31 Sprachkombinationen den Spitzenplatz. Unterstützt werden 33 Sprachen – von Englisch und Japanisch bis hin zu seltener digitalisierten Sprachen wie Estnisch oder Marathi. Besonders im Fokus steht dabei die Übersetzung zwischen Mandarin und den Minderheitensprachen Chinas wie Kasachisch, Uigurisch oder Tibetisch.
Spannend ist auch der Vergleich mit der Konkurrenz: Trotz „nur“ sieben Milliarden Parametern schlagen die Modelle Systeme wie Google Translate, GPT-4.1, Claude 4 Sonnet und Gemini 2.5 Pro – und das teils mit deutlichem Vorsprung. In einzelnen Tests erreichten die Modelle zwischen 15 und 65 Prozent bessere Ergebnisse als Google Translate und sogar bis zu 110 Prozent Verbesserungen gegenüber spezialisierten Übersetzern.
Das Trainingsverfahren von Tencent ist komplex: Von allgemeinen Texten über spezifische Übersetzungsdaten bis hin zu Reinforcement Learning in verschiedenen Stufen. Ein eigener Bewertungsmechanismus prüfte die Qualität der Trainingsdaten auf Authentizität, Relevanz und Stil. Besonders das Chimera-Modell sticht mit einem Fusionsansatz hervor: Es kombiniert mehrere Übersetzungsvorschläge zu einer optimierten Endübersetzung und erzielte dadurch noch einmal bessere Resultate.
Auch Google ruht sich nicht aus und hat zeitgleich neue Features wie Live-Übersetzungen in Echtzeit und einen personalisierten Sprachlernmodus angekündigt. Der Konkurrenzkampf in der KI-Übersetzung ist also längst eröffnet – und Tencent hat mit seinem Open-Source-Ansatz einen starken Akzent gesetzt.
