OpenAI bringt seinen KI-Videogenerator Sora nun auch nach Europa. Doch welche Features erwarten die Nutzer und wie schlägt sich Sora im Wettbewerb?
Seit heute können auch Nutzer in Großbritannien und Europa auf Sora zugreifen – und das ohne zusätzliche Kosten, sofern sie ein ChatGPT Pro- oder Plus-Abonnement besitzen. Allerdings gibt es je nach Abo-Modell Einschränkungen. Während ChatGPT-Plus-Abonnenten auf 50 Video-Generierungen in 720p pro Monat und eine Maximallänge von 5 Sekunden limitiert sind, genießen Pro-Abonnenten deutlich mehr Freiheiten: Sie können unbegrenzt langsame Generierungen nutzen, erhalten 500 schnelle Generierungen und dürfen Videos in 1080p mit einer maximalen Länge von 20 Sekunden erstellen.
Die Verzögerung bei der Einführung in Europa und Großbritannien erklärte OpenAI-CEO Sam Altman mit den strengen KI-Regulierungen der EU. In den USA und vielen anderen Ländern ist Sora bereits seit Dezember 2024 verfügbar.
Sora bietet einige spannende Funktionen: Die „Remix“-Option ermöglicht das Ersetzen, Entfernen oder kreative Neuinterpretieren von Videoelementen. Mit „Re-Cut“ können die besten Frames identifiziert und Szenen flexibel erweitert werden. Das „Storyboard“-Feature erleichtert die Organisation und Bearbeitung individueller Videosequenzen, während die „Loop“-Funktion nahtlose Endloswiederholungen erlaubt. Zudem lassen sich mit der „Blend“-Funktion zwei Videos harmonisch zu einem Clip zusammenfügen. Für ein besonderes Flair sorgen vordefinierte Stile wie Film Noir oder Pappmaché.
Um die kreative Community zu stärken, plant OpenAI neue Sora-Channels auf Discord sowie die ersten öffentlichen „Sora Office Hours“ und eine Masterclass. Diese sollen Nutzern helfen, das Potenzial des Videogenerators voll auszuschöpfen.
Doch trotz der zahlreichen Funktionen hat Sora mit Herausforderungen zu kämpfen. Das physikalische Verständnis des Modells ist noch ausbaufähig: Objekte erscheinen und verschwinden teils willkürlich, und bei der Darstellung von Menschen und Tieren kommt es zu anatomisch fragwürdigen Bewegungen. Der Wettbewerb schläft nicht: Neben dem Open-Source-Modell Wan 2.1 von Alibaba und Googles DeepMinds Veo 2 mit 4K-Qualität, machen auch Adobes Firefly Video Model, Runways Gen-3 Alpha sowie spezialisierte Lösungen wie KLING und Tencents HunyuanVideo Sora das Leben schwer. Die Frage bleibt, ob Sora dasselbe Schicksal wie OpenAIs Bildgenerator DALL-E 3 ereilen wird, der nach einem starken Start schnell von der Konkurrenz abgehängt wurde.