Ein neuer Marktplatz für synthetische Prominentenstimmen sorgt für Gesprächsstoff – wie verändert das die Nutzung von Audio-Content?
Der Start des Iconic Voice Marketplace von Elevenlabs macht es erstmals unkompliziert möglich, lizenzierte KI-Stimmen berühmter Persönlichkeiten für eigene Produktionen zu nutzen. Die Auswahl reicht von Hollywood-Legenden wie John Wayne bis hin zu historischen Figuren wie Alan Turing – insgesamt stehen derzeit 28 Stimmen bereit. Unternehmen können sie für Werbung, Dialoge oder Multimedia-Inhalte lizenzieren, während Nutzer in der Reader-App Texte mit diesen Stimmen vorlesen lassen können.
Spannend ist dabei der rechtliche Rahmen: Elevenlabs setzt auf ein bewusst einverständnisbasiertes Modell und öffnet die Plattform ausschließlich für verifizierte Talente und Rechteinhaber. Das schafft Transparenz und sorgt dafür, dass Urheber und Nachlassverwalter an der Nutzung ihrer Stimmen beteiligt werden. Besonders bemerkenswert: Auch Schauspieler Matthew McConaughey unterstützt das Unternehmen seit Längerem als Investor.
Mit Eleven v3 hat das Startup zudem technisch nachgelegt. Die neue Version bietet deutlich realistischere Stimmensynthese, inklusive Audio-Tags wie Flüstern oder Lachen – und das in über 70 Sprachen. Kein Wunder, dass große KI-Anbieter wie Anthropic die Technologie bereits für ihre Sprachfunktionen einsetzen.
Angesichts der wachsenden Verfügbarkeit von Open-Source-Modellen können bekannte Stimmen ohnehin kaum vor ungewollter Nachahmung geschützt werden. Elevenlabs schafft hier zumindest einen Weg, der sowohl kreative Nutzung erlaubt als auch faire Vergütung ermöglicht. Für viele dürfte genau das der entscheidende Schritt sein.