Ein Forschungsteam der Hochschule Coburg und AMD entwickelt eine bahnbrechende GPU-Technologie, die virtuelle Welten in Millisekunden zum Leben erweckt.
In Kooperation mit dem Grafikkartenhersteller AMD hat ein Forschungsteam der Hochschule Coburg eine Technologie entwickelt, die komplexe virtuelle Szenen in nie dagewesener Geschwindigkeit erzeugt. Die als „GPU Work-Graphs“ bezeichnete Lösung ermöglicht es, 3D-Welten innerhalb von Millisekunden detailreich zu gestalten. Eine erste Demonstration zeigte dies anhand einer Marktplatzdarstellung, die von Coburger Weihnachtsmärkten inspiriert wurde. Vegetation, Buden und weitere Requisiten wurden in Echtzeit generiert, weit über einfache 3D-Modelle hinaus.
Die Technologie beruht auf neuen Algorithmen, die dynamische Details wie wucherndes Gras und Pilze prozedural und in Echtzeit auf bestehende 3D-Modelle verteilen. Masterand Carsten Faber spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung dieser prozeduralen Vegetation, während das Team um Prof. Dr. Quirin Meyer die bahnbrechende Arbeit im Bereich Visual Computing leitete.
Auch international sorgt das Projekt für Aufsehen. Doktorand Bastian Kuth präsentierte die Ergebnisse auf der „High Performance Graphics 2024“ in Denver, wo das Team mit dem Best-Paper Award ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielten die Wissenschaftler auf weiteren internationalen Konferenzen hohe Anerkennung für ihre Innovationen, darunter eine Auszeichnung bei der „Vision Modelling and Visualisation 2025“ in Garching.
Diese Technologie hat das Potenzial, Gaming, Design und virtuelle Welten wie das Metaverse fundamental zu verändern. Sie reduziert den Speicherbedarf von 3D-Modellen erheblich und beschleunigt deren Anzeige um bis zu 80 Prozent, ohne erkennbare Qualitätsverluste. AMD und Microsoft haben den ersten Demonstrator dieser Technologie bereits auf der Game Developer Conference 2024 in San Francisco präsentiert.