20. Dezember 2025

Nemotron 3: Warum Nvidia bei KI-Agenten auf Effizienz statt Größenrekorde setzt

Autonome KI-Agenten brauchen weniger Show und mehr Substanz – genau hier setzt Nvidia mit Nemotron 3 an. Doch was bedeutet dieser Architekturwechsel konkret für Unternehmen und Entwickler?

Im Kern verabschiedet sich Nvidia mit Nemotron 3 vom Dogma reiner Transformer-Modelle und kombiniert Mamba-Architekturen mit ausgewählten Transformer-Elementen und einem Mixture-of-Experts-Ansatz. Der entscheidende Punkt dabei ist nicht maximale Modellgröße, sondern planbare Effizienz bei langen Kontexten. Gerade agentische KI, die über viele Schritte hinweg selbstständig agiert, profitiert davon erheblich.

Besonders spannend ist das konstante Speicherverhalten der Mamba-Schichten. Während klassische Transformer bei langen Eingaben immer mehr Ressourcen binden, bleibt der Speicherbedarf hier stabil. Das ermöglicht Kontextfenster von bis zu einer Million Token, ohne dass die Hardwareanforderungen explodieren. Für reale Anwendungen heißt das: große Codebasen, umfangreiche Dokumentationen oder lange Interaktionsverläufe lassen sich dauerhaft im Arbeitskontext halten.

Das veröffentlichte Nano-Modell zeigt zudem, wohin die Reise geht. Obwohl es nominell über 31 Milliarden Parameter verfügt, sind pro Rechenschritt nur rund 3 Milliarden aktiv. Im Ergebnis konkurriert Nemotron 3 Nano bei der Qualität mit etablierten Open-Source-Modellen, liefert aber deutlich mehr Tokens pro Sekunde. Geschwindigkeit wird hier bewusst zur Schlüsselmetrik.

Mit den kommenden Varianten Super und Ultra legt Nvidia architektonisch noch nach. LatentMoE reduziert Speicherbandbreite, indem Token zunächst in komprimierte Repräsentationen überführt werden. Multi-Token-Prediction beschleunigt zusätzlich die Generierung und verbessert das Schlussfolgern. Dass Nvidia dafür ein eigenes 4-Bit-Format speziell für die Blackwell-GPUs nutzt, unterstreicht den engen Schulterschluss zwischen Modellarchitektur und Hardwarestrategie.

Bemerkenswert ist auch die Offenheit der Veröffentlichung. Neben den Modellgewichten legt Nvidia große Teile der Trainingsdaten und -rezepte offen und positioniert Nemotron 3 klar als Werkzeug für Forschung und produktive Agentenentwicklung. Das passt zur strategischen Linie, agentische KI eher über effiziente, spezialisierte Modelle als über immer größere Allzwecksysteme voranzubringen.


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