30. Juni 2025

Microsoft setzt auf Atomkraft: KI-Stromhunger bringt stillgelegtes AKW zurück

Die Reaktoren laufen wieder – zumindest bald? Microsoft und andere Tech-Giganten setzen auf Atomstrom, um ihre energiehungrigen KI-Rechenzentren zu betreiben. Wie weit kann dieser Trend gehen?

Im September 2024 überraschte Microsoft mit einem langfristigen Vertrag für Atomstrom. Jetzt könnte es noch schneller gehen als geplant: Der Reaktor Block 1 von Three Mile Island soll bereits 2027 zurück ans Netz. Die Gründe liegen auf der Hand – Künstliche Intelligenz braucht vor allem eines: Strom, viel Strom.

KI verlangt nach Energie – und die kommt aus alten Quellen

Microsofts Vertragspartner Constellation Energy denkt über eine frühere Reaktivierung nach. Der Reaktor TMI Block 1 war eigentlich erst für 2028 eingeplant. Doch angesichts der steigenden Nachfrage – vor allem durch KI-Training in Rechenzentren – will man keine Zeit verlieren. Die Infrastruktur muss aber umfassend modernisiert werden, bevor überhaupt Strom fließen kann. Das ist technisch anspruchsvoll: Der Meiler ist über 50 Jahre alt, Turbinen, Steuerung und Kühlung brauchen ein Upgrade, und die Genehmigung durch die US-Atomaufsicht steht noch aus.

Three Mile Island hat zudem einen historischen Schatten: 1979 ereignete sich dort der bisher schwerste Atomunfall in den USA – in Block 2, der seitdem stillgelegt ist. Block 1 hingegen lief noch bis 2019. Nun könnte die Anlage unter dem neuen Namen „Crane Clean Energy Center“ ein Comeback erleben.

Auch Meta und Amazon sind im Atomspiel

Microsoft ist nicht allein: Meta hat sich Atomstrom aus Illinois gesichert – ebenfalls über einen 20-Jahres-Vertrag mit Constellation. Amazon investierte sogar 650 Millionen US-Dollar in ein eigenes Kernkraftwerk nahe der Susquehanna-Anlage in Pennsylvania. Auch dort wurde der ursprüngliche Plan überarbeitet, um die Netzstabilität zu gewährleisten.

Besonders spannend: Der Blick geht nicht nur auf große Reaktoren, sondern auch auf sogenannte SMRs – kleine modulare Reaktoren. Diese könnten Rechenzentren punktuell versorgen, sind aber wohl erst in den 2030ern einsatzbereit.

Atomkraft als neue Cloud-Energie? Eine Debatte ist nötig

Kritik bleibt nicht aus: Der Umgang mit Atommüll ist ungelöst, die Risiken sind hoch, und neue Projekte sind teuer sowie langwierig. Gleichzeitig drohen nachhaltigere Energieoptionen ins Hintertreffen zu geraten. Die Frage, ob Atomkraft die beste Lösung für den KI-Boom ist, bleibt offen – aber die Richtung scheint vorgegeben.


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