Die Entwickler Charlie Holtz und Jackson DeCampos haben mit Melty einen KI-basierten Code-Editor entwickelt, der das Potenzial hat, den Workflow vieler Programmierer zu verbessern.
Holtz und DeCampos entwickelten Melty aus einem Frust heraus, den sie mit existierenden KI-Coding-Tools erlebten. Wie Holtz auf der Plattform X beschreibt: „Wir sind große Fans der Tools, die es da draußen gibt. Aber wir ertappen uns immer noch dabei, dass wir von Claude kopieren, mit zehn Chats für dieselbe Aufgabe jonglieren und fehlerhaften Code eingeben, der uns später in den Hintern beißt.“ Um diese Frustrationen zu beheben, haben sie Melty konzipiert – eine Anwendung, die Entwickler von Anfang bis Ende des Coding-Prozesses unterstützt.
Melty als smarter Pair-Programmer
Melty hebt sich von anderen KI-Tools ab, indem es sich nahtlos in den gesamten Entwicklungsprozess integriert. Es fungiert nicht nur als schnödes Code-Generator-Tool, sondern ist als ein umfassender „Pair-Programmer“ konzipiert, der den Code eigenständig einfügt, neu strukturiert, Git-Commits durchführt und Web-Apps erstellt. Dabei wird die Kontrolle bewusst beim menschlichen Entwickler belassen, anstatt eigenständig als Agent zu agieren.
Melty versteht den Workflow von Entwicklern vom Terminal bis hin zu Tools wie GitHub oder Linear und kann sich in unterschiedliche Codebasen integrieren. Besonders spannend: Melty verwendet seinen eigenen generierten Code, um sich selbst weiterzuentwickeln. Nach nur 28 Tagen Entwicklung schreibt es bereits die Hälfte seines eigenen Codes.
Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine erfolgt dabei über ein einfaches Chatfenster, wodurch Entwickler den generierten Code nicht mehr manuell hin- und herkopieren müssen. So wird der Arbeitsprozess vereinfacht und effizienter gestaltet.
Ein Tool von Entwicklern für Entwickler
Charlie Holtz und Jackson DeCampos lernten sich an der Brown University kennen und sammelten in ihren Karrieren bereits umfangreiche Erfahrungen mit KI und Entwicklungstools. Holtz leitete das „Hacker in Residence“-Team bei Replicate und veröffentlichte einen der ersten Mac-Clients zur lokalen Nutzung von Stable Diffusion. DeCampos arbeitete bei Netflix an einer KI-Infrastruktur zur dynamischen Auswahl von Vorschaubildern. Diese Expertise fließt direkt in die Entwicklung von Melty ein. Interessierte können sich über ein Google-Formular für den Early Access anmelden, und der Quellcode des Tools ist bereits auf GitHub verfügbar. Melty setzt offenbar auf VS Code auf und bietet Entwicklern damit eine vertraute Umgebung, die durch KI-Funktionen erweitert wird.