Hat Künstliche Intelligenz (KI) das Potenzial, das akademische Lernen und Lehren zu revolutionieren oder birgt sie vielmehr die Gefahr der Täuschung?
Der Einsatz von KI, insbesondere von Tools wie ChatGPT, im akademischen Umfeld spaltet Meinungen. Während einige die Technologie als unverzichtbares Werkzeug für das Lernen betrachten, warnen andere vor ihrem Missbrauch als Ghostwriter für studentische Leistungsnachweise. Ein markantes Beispiel hierfür ist der Fall eines Studenten, dessen Bewerbung für einen Masterstudiengang an der Technischen Universität München (TUM) aufgrund des Verdachts auf KI-gestützte Täuschungsversuche abgelehnt wurde. Dieser Vorfall, bestätigt vom Verwaltungsgericht München Ende 2023, wirft ein Schlaglicht auf die wachsenden Herausforderungen, denen sich Hochschulen gegenübersehen.
Trotz der Schwierigkeiten, KI-generierte Texte zu identifizieren, sehen Experten wie Steffen Teichert, Präsident der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, und Uwe Sattler, Präsident der Technischen Universität Ilmenau, in der KI auch Chancen. Sie plädieren für eine Anpassung der Prüfungsformen und die Integration von KI als Lernhilfe, anstatt den Fortschritt zu blockieren. Besonders interessant ist der Ansatz der Internationalen Hochschule in Erfurt, die einen KI-Lernassistenten entwickelt hat, der individuell auf die Bedürfnisse der Studierenden eingeht und ihren Lernfortschritt unterstützt.