Eine KI-Initiative verspricht pünktlichere Züge und revolutioniert das Reisen auf Schienen.
Die Deutsche Bahn (DB) setzt neue Maßstäbe im Bahnverkehr mit der Entwicklung eines innovativen KI-Tools, das bereits beeindruckende Erfolge in der Reduzierung von Verspätungsminuten vorweisen kann. Seit 2021 in Einsatzgebieten wie Stuttgart, dem Rhein-Main-Gebiet und München hat das Tool es geschafft, im Jahr 2022 insgesamt 58.000 Verspätungsminuten zu vermeiden. Angesichts dieser Erfolge plant die DB, das System künftig auf weiteren Strecken und Gebieten zu implementieren. Besonders bemerkenswert ist dabei die geplante Ausweitung auf die S-Bahnen in Berlin in der zweiten Hälfte 2021 und in Hamburg im Jahr 2024.
Das KI-Tool unterstützt Disponenten in den Leitstellen bei der Entscheidung, welche Züge prioritär behandelt werden sollten, um die geringsten Auswirkungen auf die Gesamtpünktlichkeit zu gewährleisten. In Stuttgart beispielsweise können dadurch Verspätungen von bis zu acht Minuten effektiv ausgeglichen werden. Ein weiterer Vorteil des Systems ist seine Fähigkeit, basierend auf dem Live-Betrieb die Verkehrslage kontinuierlich zu simulieren und potenzielle Konflikte frühzeitig zu erkennen. Daniela Gerd tom Markotten, Vorstandsmitglied der DB für Digitalisierung und Technik, betont, wie das Tool die Bahn Schritt für Schritt einem bundesweiten Echtzeitfahrplan näherbringt. Der Echtzeitfahrplan stellt das langfristige Ziel der DB dar, wobei die KI eine Schlüsselrolle spielt, indem sie es ermöglicht, alle Verzögerungen durch Störungen, Baustellen oder andere Unvorhersehbarkeiten direkt in die Verkehrssteuerung einfließen zu lassen. Aktuell wird die Technologie auf der Strecke zwischen Elmshorn und Sylt getestet, wo sie erstmals außerhalb eines geschlossenen S-Bahn-Systems agiert. Sollten diese Tests erfolgreich verlaufen, ist der nächste Einsatz auf der stark frequentierten Strecke zwischen Mannheim und Basel geplant.