Künstliche Intelligenz verändert nicht nur Arbeitsprozesse, sondern auch die Dynamik in Teams. Doch kann sie sogar eine ganze Gruppe ersetzen?
Eine neue Studie mit über 700 Fachleuten von Procter & Gamble liefert spannende Einblicke: Einzelpersonen, die mit GPT-4 oder GPT-4o arbeiten, erzielen Ergebnisse, die mit klassischen Zweierteams ohne KI vergleichbar sind. Das legt nahe, dass KI nicht nur ein Werkzeug ist – sondern ein potenzieller Teamkollege.
In Workshops sollten Teilnehmende Produktideen entwickeln. Die einen arbeiteten allein, die anderen im Duo – mit und ohne KI-Unterstützung. Überraschend: Einzelpersonen mit KI erreichten beinahe die gleichen Leistungen wie Teams mit KI. Und diese wiederum lagen deutlich vor klassischen Teams. Zudem arbeiteten KI-gestützte Gruppen nicht nur effizienter, sondern lieferten auch fundiertere und längere Ergebnisse – und das mit mehr Begeisterung und weniger Frustration.
Besonders eindrucksvoll: Unerfahrene Mitarbeitende konnten durch KI auf das Leistungsniveau erfahrener Teams aufschließen. Die Technologie wirkte wie ein Ausgleich für unterschiedliche Hintergründe und Expertisen – ein echter Gleichmacher im kreativen Prozess.
Natürlich gibt es Grenzen: Die Studie basiert auf kurzen Workshops, nicht auf langfristiger Projektarbeit. Und der Chatbot-Einsatz von GPT-4 war möglicherweise nicht die effizienteste Form der Integration. Dennoch macht das Forschungsteam deutlich: KI kann mehr sein als ein digitales Werkzeug. Sie kann Denkprozesse anstoßen, Perspektiven verbinden und sogar emotionale Dynamiken im Team verbessern.