Unternehmen weltweit ändern ihren Kurs – und setzen zunehmend auf generative KI statt klassischer Sicherheitslösungen. Doch was steckt wirklich hinter diesem Strategiewechsel?
Generative KI rückt in den Fokus der Chefetagen
Laut einer neuen AWS-Studie plant fast die Hälfte der weltweit befragten IT-Entscheider, generative KI im Jahr 2025 zur obersten Investitionspriorität zu machen. Sicherheitslösungen? Nur noch für 30 Prozent ganz oben auf der Liste. Gerade mittlere und große Unternehmen treiben den Wandel voran, während kleinere Firmen Sicherheitsaspekte noch dominanter gewichten.
Besonders gefragt sind Tools, die sich problemlos in bestehende Systeme einfügen lassen – das gilt insbesondere für regulierte Branchen wie Finanzdienstleistungen oder Bildung, in denen zusätzlich Datenschutz und erweiterte Funktionen eine übergeordnete Rolle spielen.
Neue Führungsrollen und alte Hindernisse
Mit dem Aufstieg der KI entsteht eine neue Chefposition: Der Chief AI Officer (CAIO). Bereits 60 Prozent der Unternehmen haben diese Rolle besetzt, weitere 26 Prozent ziehen bis 2026 nach. Die CAIOs übernehmen nicht nur Verantwortung für Strategie und Umsetzung, sondern koordinieren die KI-Initiativen auch über verschiedene Unternehmensbereiche hinweg. Während Unternehmen wie Amazon und Airbnb sogar KI-Kompetenz in ihre Aufsichtsräte holen, bleibt das Change-Management oft auf der Strecke – nur 14 Prozent verfügen derzeit über einen strukturierten Transformationsplan.
Zwischen Experimenten und Produktivität
Generative KI ist längst keine Zukunftsmusik mehr. 90 Prozent der Unternehmen testen bereits – aber nur 44 Prozent gehen über Pilotphasen hinaus. Durchschnittlich 45 Projekte pro Unternehmen starteten 2024, doch es wird erwartet, dass nur 20 davon in die Produktivphase überführt werden. Die größten Stolpersteine? Der Mangel an Fachkräften, hohe Entwicklungskosten und technische Herausforderungen wie Verzerrungen in den Modellen.
Ausbildung, Talentsuche – und die Suche nach dem richtigen Mix
Viele Unternehmen setzen auf Schulungen, wissen aber oft nicht, was ihre Mitarbeitenden konkret brauchen. Gleichzeitig steigt der Druck auf die Rekrutierung: 92 Prozent wollen 2025 aktiv KI-Talente gewinnen, wobei teilweise sogar die Hälfte aller Neueinstellungen entsprechende Kenntnisse mitbringen soll.
Während einige auf Eigenentwicklung setzen, zeigt die Mehrheit Offenheit für einen hybriden Ansatz – mit vortrainierten Modellen, feinjustierten Lösungen oder sogar Out-of-the-Box-Produkten. Gerade in datenintensiven Bereichen wie dem Finanzwesen oder der Bildung überwiegen Argumente wie Tempo, Kostenersparnis und Funktionalität.