6. Dezember 2025

Google testet KI-Titel im Discover-Feed – und riskiert das Vertrauen der Medienwelt

Googles jüngstes Experiment im Discover-Feed zeigt, wie sensibel die Balance zwischen Automatisierung und journalistischer Integrität ist. Warum testet Google KI-generierte Überschriften – und welche Auswirkungen hat das auf Medienhäuser und Nutzer?

Die Debatte um das Experiment ist nicht zufällig entfacht. Wenn ein kleines KI-Feature plötzlich die Wahrnehmung ganzer Artikel verändert, lohnt ein genauer Blick.

Im Zentrum steht die Frage, wie stark automatisierte Systeme in redaktionelle Inhalte eingreifen dürfen. Google lässt in seinem Discover-Feed ausgewählte Titel durch KI neu formulieren – meist stark verkürzt und mitunter in völlig entstellter Bedeutung. Beispiele wie die Steam-Machine-Story, deren KI-Titel fälschlich eine Preisenthüllung suggerierte, oder der Mindfactory-Artikel, der plötzlich „AMD schlägt Nvidia“ hieß, zeigen die Spannweite der Verzerrungen.

Aus technischer Sicht ist klar: Die KI wurde offenbar darauf trainiert, Headlines radikal zu komprimieren. Dass viele der generierten Titel exakt vier Wörter umfassen, wirkt nicht wie Zufall, sondern wie ein Zielparameter. Inhaltliche Präzision scheint dabei zweitrangig zu sein. Für Journalisten ist das ein Problem – schließlich sind Überschriften bewusst gewählte Einstiegspunkte, die Erwartungen steuern und Vertrauen aufbauen sollen.

Hinzu kommt: Nutzer sehen erst nach dem Anklicken, dass es sich um ein KI-produziertes Titel-Experiment handelt. Medien verlieren damit die Kontrolle über ihren eigenen „ersten Eindruck“. Wenn Titel irreführend, langweilig oder schlicht falsch sind, trifft der Reputationsschaden häufig nicht Google, sondern die betroffenen Verlage.

Google weist darauf hin, dass der Test nur bei einem kleinen Teil der Discover-Nutzerschaft sichtbar sei. Dennoch wurde das Verhalten nicht nur von The Verge dokumentiert, sondern auch von Engadget bestätigt. Der offizielle Zweck: Themen sollen „leichter verdaulich“ werden. Ob diese Strategie im Sinne der Medienlandschaft ist, bleibt offen.


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