In der Welt der Technologie steht eine revolutionäre Veränderung bevor – oder etwa doch nicht? Diese Frage beschäftigt derzeit die führenden Köpfe im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Sie debattieren über die Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklung einer Artificial General Intelligence (AGI), einer universell einsetzbaren und selbstlernenden KI.
Was ist AGI und warum reicht der Turing-Test nicht mehr aus?
AGI, oder allgemeine künstliche Intelligenz, stellt ein Idealbild der KI-Forschung dar: Eine Maschine, die nicht nur spezifische Aufgaben meistert, sondern universell einsetzbar ist, eigenständig lernt und sich an neue Situationen anpassen kann. Während der Turing-Test lange als Goldstandard galt, um die „Intelligenz“ einer Maschine zu bewerten, argumentieren Experten nun, dass dieser für AGI nicht ausreichend sei.
Expertenmeinungen zu AGI und deren Erkennung
Sebastian Thrun, Pionier des autonomen Fahrens, vertritt die Meinung, eine AGI müsse sich ein Jahr lang als Büroangestellte*r beweisen können, ohne Aufsehen zu erregen. Er erwartet die ersten AGIs schon 2026. Im Gegensatz dazu sieht Kristian Kersting, Experte für systemische KI, die Realisierung einer AGI in weiter Ferne und betont die Notwendigkeit eines physischen Körpers für eine echte AGI. Klaus Mainzer hingegen findet, dass bereits existierende generative KIs wie ChatGPT in begrenztem Maße die Kriterien einer AGI erfüllen. Katharina Zweig, Spezialistin für KI-Ethik, warnt vor den Gefahren einer AGI und der Herausforderung, dieser ethische Richtlinien mitzugeben.
Die ethische Dimension einer AGI
Die Diskussion um AGI geht weit über technische Aspekte hinaus. Es stellt sich die Frage, ob die Menschheit bereit und fähig ist, eine Technologie zu entwickeln und zu kontrollieren, die potenziell ihren Schöpfern in vielen Bereichen überlegen sein könnte. Katharina Zweigs Bedenken unterstreichen die tiefgreifenden ethischen und existenziellen Fragen, die mit der Entwicklung einer AGI einhergehen.