In einer Welt, in der Technologie und Kreativität aufeinandertreffen, entstehen neue Herausforderungen, die die Grenzen der Urheberschaft und Authentizität testen. Kürzlich wurde ein bemerkenswerter Fall bekannt, bei dem Amazon und Goodreads, ein Tochterunternehmen von Amazon seit 2013, mehrere Bücher aus ihren Katalogen entfernten. Doch dieser Schritt erfolgte erst nach öffentlicher Kritik. Was steckt dahinter?
Ein alarmierender Trend kommt ans Licht
Die besagten Werke wurden unter dem Namen einer bekannten US-Autorin veröffentlicht, stammten jedoch mutmaßlich von einer künstlichen Intelligenz. Jane Friedman, die Autorin selbst, stolperte über diese „Müllbücher“ in ihrem Namen und machte die Entdeckung öffentlich. Trotz ihrer Bemühungen, die Werke von den Plattformen entfernen zu lassen, blieben diese zunächst gelistet. Erst durch einen Blogeintrag, in dem sie ihre Situation schilderte, reagierten Amazon und Goodreads.
Die Odyssee einer Autorin
Friedman beschreibt, wie die enthaltenen Texte stark den Antworten von ChatGPT ähneln, und vermutet, dass der Urheber hinter diesen Büchern durch den Missbrauch ihres Namens profitieren wollte. Die Autorin, die selbst mehrere Ratgeber für Autoren verfasst hat, fand sich in einer paradoxen Situation wieder: Sie besitzt weder das Urheberrecht an den KI-generierten Werken noch an ihrem eigenen Namen im rechtlichen Sinne. Amazon und Goodreads forderten von ihr Nachweise, die sie nicht erbringen konnte, und erst ihr öffentliches Anprangern führte zu einer Bereinigung ihres Profils auf beiden Plattformen.
Ein Dilemma für weniger bekannte Autoren Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf eine größere Problematik: Was können weniger bekannte Autoren in einer ähnlichen Lage tun? Die Anforderungen von Amazon und Goodreads an den Nachweis der Autorenschaft stellen für viele eine unüberwindbare Hürde dar. Friedman selbst erkennt, dass ohne einen öffentlichen Aufschrei, eine Art „PR-Albtraum“, kaum mit einer Reaktion der Plattformen zu rechnen ist.