Wie Wikipedia mit Künstlicher Intelligenz neue Wege geht – und warum das niemanden ersetzen soll.
Wikipedia ist aus dem Internet kaum wegzudenken – doch auch die größte Enzyklopädie der Welt muss sich weiterentwickeln. Wie kann KI dabei helfen, ohne das Herzstück der Plattform – die Freiwilligenarbeit – zu gefährden?
KI als Werkzeug, nicht als Ersatz
Wikimedia, die Organisation hinter Wikipedia, verfolgt eine klare Strategie: KI soll dort unterstützen, wo es mühsam wird – und Menschen den Raum geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Redakteur:innen sollen durch KI-gestützte Workflows entlastet werden. So können sie sich stärker auf Beurteilungen, Diskussionen und den Aufbau von Konsens konzentrieren – die eigentliche Seele der Wikipedia-Arbeit.
Auch beim Übersetzen hilft KI, indem sie lokale Perspektiven schneller zugänglich macht. Gleichzeitig sollen neue Freiwillige durch intelligente Mentorensysteme einfacher eingearbeitet werden – Stichwort Skalierung.
Wikipedia als Datenspenderin – und Profiteurin
Viele Sprachmodelle und KI-Chatbots basieren auf Wissen aus Wikipedia. Umso wichtiger ist es, dass Wikipedia nun selbst KI-Technologien einsetzt – allerdings mit einem klaren Fokus auf Offenheit und Menschlichkeit. Die Nutzung offener Modelle ist geplant, auch wenn konkrete Entscheidungen dazu noch ausstehen.
Während KI-Chatbots zur Konkurrenz werden – Nutzer bekommen ihre Antworten oft, ohne überhaupt noch Wikipedia anzuklicken – bleibt Wikipedia im Vorteil: Sie ist spendenfinanziert und unabhängig von Werbeeinnahmen. Das schützt ihr Modell – anders als bei vielen Verlagen oder News-Seiten.
Zusammenarbeit statt Ausverkauf
Wikimedia hat begonnen, strukturierte Datensätze über Kaggle bereitzustellen, um das unkontrollierte Auslesen (Scraping) zu reduzieren und die Server zu entlasten. Diese neue Offenheit soll helfen, die eigene Mission weiterzutragen: freies Wissen für alle – gerade in Zeiten, in denen generative KI den Zugang zu Informationen verändert.