Haben Sie sich jemals gefragt, warum einige Menschen Algorithmen skeptisch gegenüberstehen, auch wenn deren Effizienz bewiesen ist?
Eine kürzlich durchgeführte Studie hat Licht in das Dunkel der „Algorithm Aversion“ gebracht. Trotz nachgewiesener Wirksamkeit haben Menschen grundsätzlich ein Misstrauen gegenüber den Empfehlungen von Algorithmen. Überraschend ist jedoch, dass dieses Misstrauen durch das Hervorrufen religiöser Gedanken signifikant gemindert werden kann. Die Forscher Ekaterina Jussupow und Mustafa Karatas, zusammen mit Kollegen und Keisha M. Cutright, haben vier Hauptfaktoren identifiziert, die diese Abneigung beeinflussen: Die Autonomie von Algorithmen, deren wahrgenommene und tatsächliche Leistung, sowie das Ausmaß menschlicher Beteiligung in der Entscheidungsfindung.
Ein bemerkenswerter Befund der Studie ist, dass Menschen, wenn sie an Gott denken, ein stärkeres Bewusstsein für ihre eigenen Grenzen entwickeln und folglich offener gegenüber maschinellen Beratungen stehen. Dies steht im Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme, dass eine tiefere Religiosität zu einer konservativeren Haltung und einer geringeren Offenheit gegenüber neuen Technologien führt.
In verschiedenen Experimenten, darunter Situationen, die durch „Priming“ mit religiösen Gedanken oder durch Umgebungen mit religiösen Bezügen gekennzeichnet waren, zeigte sich, dass die Bereitschaft, Algorithmen zu vertrauen, um 10-15 Prozent höher war als in Kontrollgruppen ohne solche Einflüsse. Dies deutet darauf hin, dass der Glaube an eine höhere Macht die Menschen empfänglicher für technologische Beratung macht, obwohl die Forschenden selbst betonen, dass dieser Ansatz nicht direkt zur Steigerung der Maschinenakzeptanz gedacht ist, sondern vielmehr dazu dient, das Verständnis für die Akzeptanz von KI in Entscheidungsprozessen zu vertiefen.