Ein chinesisches Startup sorgt mit einer KI-Brille für Aufsehen. Doch was steckt hinter dem Hype?
Rokid hat mit seinen neuen Smart Glasses auf Kickstarter in nur 24 Stunden über eine halbe Million US-Dollar eingesammelt – und das bei einem ursprünglichen Ziel von gerade einmal 18.000 Dollar. Die Präsentation auf der IFA in Berlin zieht zusätzliches Interesse auf sich. Ab November 2025 sollen die ersten Modelle an Unterstützer ausgeliefert werden.
Besonders spannend ist der Ansatz, Display-Funktionen in eine Brille zu integrieren – etwas, das viele Tech-Giganten wie Google, Meta oder Apple bislang noch nicht in den Markt gebracht haben. Für 479 US-Dollar können Unterstützer bereits einsteigen, mit oder ohne Korrekturglasrahmen. Gerade die Möglichkeit, Live-Übersetzungen und Untertitel direkt ins Sichtfeld einzublenden, trifft den Nerv vieler Nutzer. Kritische Stimmen warnen allerdings vor möglichen Datenschutzproblemen.
Technisch setzt Rokid auf beidseitige Mikro-LED-Displays mit bis zu 1.500 Nits Helligkeit und einem Snapdragon-Prozessor von Qualcomm. Mit nur 49 Gramm Gewicht und Schutzklasse IPX4 ist die Brille erstaunlich alltagstauglich. Auch die Kamera – ausgestattet mit einem 12-Megapixel-Sony-Sensor – erlaubt Freihandaufnahmen samt Bildstabilisierung. Dazu kommen Sprachsteuerung, ein KI-Teleprompter und eine Übersetzungsfunktion in 89 Sprachen, teils sogar offline.
Die Akkulaufzeit reicht zwar nur für wenige Stunden, doch ein optionales Ladeetui schafft Abhilfe. Wer Lust hat, kann die Brille schon jetzt auf der IFA selbst ausprobieren. Ob Rokid mit diesem Vorstoß wirklich den Markt für smarte Brillen eröffnet oder am Ende nur ein Hype bleibt, wird sich spätestens im kommenden Jahr zeigen.
