Ein Wendepunkt in der Medikamentenforschung: Künstliche Intelligenz führt uns in eine neue Ära der Gesundheitsversorgung.
Unternehmen an der Spitze der technologischen Innovation, wie Insilico Medicine, nutzen Künstliche Intelligenz (KI), um den langwierigen und kostspieligen Prozess der Medikamentenentwicklung zu revolutionieren. Mit einem bahnbrechenden Ansatz hat Insilico ein „echtes KI-Medikament“ gegen eine tödliche Lungenkrankheit entwickelt. Diese Entwicklung markiert einen signifikanten Fortschritt, da die KI nicht nur die Zielstrukturen für die Wirkstoffinteraktion identifizierte, sondern auch bei der Gestaltung der chemischen Struktur des Medikaments half.
Traditionell dauert die Entwicklung eines neuen Medikaments mindestens ein Jahrzehnt und verschlingt Milliarden von Dollar. Insilico jedoch benötigte lediglich 18 Monate von der Synthese bis zu den ersten Tierversuchen, was die potenzielle Beschleunigung der Arzneimittelentwicklung durch KI unter Beweis stellt. Aktuell werden 160 KI-generierte Wirkstoffkandidaten getestet, von denen sich 15 in frühen klinischen Tests am Menschen befinden.
Das Unternehmen setzt auf generative KI-Modelle, darunter „Chemistry42“, das innerhalb von 72 Stunden potenzielle Wirkstoffe vorschlagen kann. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose, für die ein Medikamentenkandidat bereits in Phase-II-Studien in China und den USA getestet wird.
Trotz der beeindruckenden Fortschritte bleibt die Definition eines „echten KI-Medikaments“ etwas nebulös, und es herrscht Skepsis, ob KI tatsächlich die bestehenden Engpässe in der Medikamentenentwicklung überwinden kann. Kritiker weisen darauf hin, dass KI keine Garantie gegen Fehlschläge in den späteren Testphasen bietet. Dennoch bleibt der Gründer von Insilico, Zhavoronkov, optimistisch und hofft auf positive Auswirkungen weit über seine eigenen Entwicklungen hinaus.