Ist „Open Source“ zu einem bloßen Marketingbegriff verkommen? Ein aktueller Streit wirft genau diese Frage auf.
Der Begriff „Open Source“ steht traditionell für Transparenz, Zugänglichkeit und eine Community, die gemeinsam an der Verbesserung und Weiterentwicklung von Software arbeitet. Doch eine kürzlich entbrannte Debatte rund um die Lizenzierung von Metas neuem KI-Sprachmodell, Llama 2, wirft Schatten auf diese Ideale.
Das Online-Magazin „The Register“ beleuchtet den Streit, der durch Metas Entscheidung ausgelöst wurde, Llama 2 mit einer Lizenz auszustatten, die nach Meinung vieler Experten nicht den Standards für Open-Source-Software entspricht. Diese Entscheidung hat in der Entwicklergemeinschaft für erheblichen Aufruhr gesorgt, da sie die Integrität dessen, was „Open Source“ bedeutet, infrage stellt.
„The Register“ zitiert Kritiker wie Erica Brescia von der Open-Source-freundlichen Risikokapitalfirma RedPoint, die offen fragt, wie Meta und Microsoft Llama 2 als Open Source bezeichnen können, ohne eine von der Open Source Initiative (OSI) genehmigte Lizenz zu verwenden. Stefano Maffulli, geschäftsführender Direktor der OSI, äußert Bedenken über die Verwirrung und die Einschränkungen für die kommerzielle Nutzung, die Metas Lizenz mit sich bringt. Darüber hinaus unterstreicht „The Register“, dass die von Meta festgelegten Bedingungen, wie das Verbot der Nutzung von Llama 2 zum Trainieren anderer Sprachmodelle oder die Notwendigkeit einer speziellen Lizenz bei Verwendung in einer App mit mehr als 700 Millionen monatlichen Nutzern, weitere Fragen zur Authentizität ihrer „Open Source“-Behauptung aufwerfen.