Die beiden Tech-Giganten Microsoft und OpenAI bekennen sich zu ihrer Zusammenarbeit – doch die Spannungen sind unübersehbar. Wird es am Ende eine gestärkte Partnerschaft oder ein offener Bruch?
In den vergangenen Tagen häuften sich Berichte über Differenzen zwischen Microsoft und OpenAI. Zwar haben beide Unternehmen in einer gemeinsamen Stellungnahme bekräftigt, weiter an einer Einigung zu arbeiten, doch die Erklärung blieb vage. Bislang gibt es lediglich eine unverbindliche Absichtserklärung, während eine endgültige Vereinbarung auf sich warten lässt.
Der Kern des Konflikts: OpenAI möchte sich zu einem profitorientierten Unternehmen wandeln. Microsoft, das bereits Milliarden investiert hat, erwartet im Gegenzug Beteiligungen – über deren Höhe und Bedingungen jedoch Uneinigkeit herrscht. Hinzu kommt die Frage, wie Microsoft künftig Zugriff auf die OpenAI-API haben wird.
Während offiziell die gemeinsame Vision betont wird, arbeiten beide längst an eigenen Strategien. Microsoft bringt eigene KI-Modelle auf den Markt, geht Kooperationen mit Unternehmen wie Anthropic ein und sieht OpenAI inzwischen sogar als Konkurrenten. OpenAI wiederum stärkt seine Unabhängigkeit durch Partnerschaften mit Oracle und Softbank und treibt Pläne für eigene KI-Chips voran.
Auch gesellschaftlich stößt der geplante Kurswechsel OpenAIs auf Widerstand. Stimmen wie Mark Zuckerberg, Elon Musk sowie Arbeitnehmerverbände und Wohltätigkeitsorganisationen warnen, dass ein solcher Schritt problematische Präzedenzfälle schaffen könnte – insbesondere bei der Finanzierung gemeinnütziger Organisationen.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer: OpenAI-Aufsichtsrat Bret Taylor betonte in einem Blogbeitrag, dass der profitorientierte Teil weiterhin einer gemeinwohlorientierten Struktur unterstellt bleibe. Mit einer Bewertung von über 100 Milliarden US-Dollar sollen Projekte gefördert werden, die KI-Kompetenzen, Innovation und neue wirtschaftliche Chancen unterstützen.