Kalifornien wagt einen innovativen Schritt in Richtung Zukunft: Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz möchte der US-Bundesstaat sein Stromnetz stabiler und effizienter machen. Doch wie funktioniert das neue Pilotprogramm und was können andere daraus lernen?
Kalifornien plant die digitale Wende im Netzbetrieb: Auf dem DTECH Midwest Utility Industry Summit präsentierte der Netzbetreiber CAISO gemeinsam mit dem Energiedienstleister OATI die Software „Genie“. Diese KI-Lösung soll den bislang stark manuellen Betrieb des kalifornischen Stromnetzes ablösen. Ingenieure mussten bisher jede Ausfallmeldung prüfen, Notizen lesen und manuell in das System eingeben — eine mühsame Aufgabe, die Zeit und Ressourcen kostet.
„Genie“ nutzt generative KI, um Daten verschiedener Abteilungen zu konsolidieren, Ausfälle automatisch zu erkennen und Berichte in Echtzeit zu erstellen. Wenn sich das Pilotprojekt bewährt, denkt CAISO bereits über eine umfassendere Automatisierung des gesamten Netzbetriebs nach. Auch das US-Energieministerium sieht großes Potenzial: KI könnte nicht nur Netzausfälle effizienter managen, sondern auch die Einspeisung aus erneuerbaren Energien optimieren, Wetterprognosen verbessern und die Planung von Ladesäulen für E-Autos erleichtern.
Blickt man über den Pazifik, zeigt Australien bereits heute, wie ein intelligentes Stromnetz aussehen kann. Dort steuert eine KI-Software schon die Einspeisung von Solarstrom ins Netz, um Überlastungen zu verhindern. Auch andere US-Netzbetreiber wie PJM und ERCOT ziehen ähnliche Projekte in Betracht.
Kalifornien bleibt zwar vorerst vorsichtig optimistisch, doch der Weg in Richtung automatisierte, resiliente Netze scheint geebnet. „Es ist ein erster Schritt“, so Gopinathan von CAISO, „aber ich sehe eine Welt, in der KI-Agenten noch viel mehr leisten könnten.“
