Google hat seinem Gemini-Chatbot eine neue Funktion spendiert: ein Gedächtnis für personalisierte Antworten. Doch diese Neuerung bleibt zahlenden Nutzern vorbehalten. Was bringt die Funktion, und welche Fragen wirft sie auf?
Erinnerungen für individuellere Gespräche
Der KI-Chatbot Gemini kann jetzt Daten und Vorlieben der Nutzer speichern. Diese Erinnerungen ermöglichen personalisierte Antworten, die laut Google „hilfreicher und relevanter“ sein sollen. Nutzer können beispielsweise angeben, welche Art von Restaurantempfehlungen sie bevorzugen. Diese Informationen bleiben im Gedächtnis des Chatbots und können in späteren Gesprächen genutzt werden.
Besonders an der neuen Funktion ist, dass Nutzer selbst bestimmen können, was der Chatbot speichern soll. Mit einfachen Anweisungen wie „Vergiss nicht“ oder „Nenne immer“ kann der Speicher befüllt werden. Ebenso leicht lassen sich Erinnerungen wieder löschen, oder die Funktion komplett deaktivieren.
Einschränkungen und Exklusivität
Aktuell ist das Gedächtnis von Gemini jedoch nur für englischsprachige Nutzer und über den Browser zugänglich. Mobile Apps auf Android und iOS unterstützen die Funktion noch nicht. Zudem ist sie exklusiv für Abonnenten des „Google One AI Premium“-Pakets verfügbar. Dieses Abo kostet 21,99 Euro im Monat und umfasst neben der erweiterten KI-Funktion auch 2 Terabyte Cloud-Speicher.
Im Vergleich bietet OpenAI bereits seit September 2024 eine kostenfreie Memory-Funktion für alle ChatGPT-Anwender an. Dies könnte für Nutzer eine entscheidende Rolle bei der Wahl des KI-Tools spielen.
Datenschutz im Fokus
Mit der Einführung von Erinnerungen rückt auch der Datenschutz in den Mittelpunkt. Google betont, dass gespeicherte Daten nicht für das Training der KI-Modelle verwendet oder an Dritte weitergegeben werden. Kritiker bleiben jedoch skeptisch. Sie vergleichen die Funktion mit personalisierter Werbung und sehen darin potenziell eine „Datenschutzkatastrophe“.
Auch die Konkurrenz steht in der Kritik. OpenAI wurde vorgeworfen, mit der Memory-Funktion von ChatGPT sensible Nutzerdaten zu speichern, was datenschutzrechtlich bedenklich sei.
Fazit
Mit dem neuen Gedächtnis-Feature für Gemini bietet Google seinen Nutzern eine praktische Möglichkeit, die KI auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Allerdings bleibt die Exklusivität für zahlende Kunden und die beschränkte Verfügbarkeit ein Hindernis. Datenschutzfragen könnten zudem das Vertrauen der Nutzer beeinflussen.