Google bringt Anzeigen direkt in seine KI-generierten Suchantworten. Doch wie verändert das die Spielregeln für Werbung und Medienhäuser?
Mit der Integration von Werbung in KI-Antworten stellt Google sein Suchgeschäft neu auf. Nutzer, die etwa eine Lösung für ein Wasserdruckproblem suchen, sehen künftig nicht nur Tipps, sondern auch gleich passende Anzeigen – zum Beispiel für Klempnerdienste.
Dafür sorgt das neue Tool AI Max, eine Ein-Klick-Funktion für Suchkampagnen, die weltweit im Betatest läuft. Unternehmen können es über Google Ads, den Ads Editor, Search Ads 360 und die Ads API nutzen. Hintergrund ist ein klarer Trend: Über 60 % der Shopping-Suchen bestehen inzwischen aus offenen, dialogartigen Formulierungen. Diese eignen sich eher für KI-basierte Antworten als für klassische Linklisten.
Spannend ist dabei die neue Rolle, die Google einnimmt. Vom Vermittler wird der Konzern zunehmend selbst zum Omni-Publisher – also zum direkten Informationsanbieter, der Inhalte erstellt, kontrolliert und monetarisiert. Das verschiebt die Machtbalance im Werbemarkt: Reichweite und Einnahmen wandern zu Google, während Publisher und Medienhäuser verlieren.
Auch finanziell könnte das für Google ein Gewinn sein. Trotz höherer Produktionskosten bei KI-Antworten steigen die Margen, wenn Anzeigen in diesem Kontext besser konvertieren. Beobachter rechnen zudem damit, dass Google die Werbeintegration noch ausweiten könnte – etwa durch direkte Textlinks in Antworten, ähnlich den frühen Phasen von Google-Suchanzeigen oder YouTube-Werbung.