OpenAI strukturiert sein Führungsteam radikal um.
Was steckt hinter den neuen Rollen – und wie verändern sie die Ausrichtung des KI-Pioniers?
Sam Altman, CEO von OpenAI, überlässt künftig anderen die operative Steuerung – und richtet seinen Fokus auf Forschung und Produktentwicklung. Damit reagiert er auf die dynamische Entwicklung im Unternehmen und das Ziel, schneller Innovationen auf den Markt zu bringen.
Im Zuge dieser Neuausrichtung wurden drei neue C-Level-Rollen definiert. Die bisherige CTO-Position, die Mira Murati bis zu ihrem Abgang innehatte, wird hingegen nicht neu besetzt. Die Neubesetzungen sind auch eine Antwort auf personelle Abgänge: So verließen mit Murati auch die leitenden Wissenschaftler Bob McGrew und Barret Zoph das Unternehmen.
Die Forschungssparte übernimmt künftig Mark Chen als Chief Research Officer. Er soll nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt vorantreiben, sondern auch stärker auf die Sicherheit und Leistungsgrenzen der KI-Modelle achten. Zudem rückt unter seiner Leitung die enge Verzahnung von Forschung und Produktentwicklung in den Vordergrund – mit dem Ziel, Innovationen schneller umzusetzen. Gerade hier gab es in der Vergangenheit Kritik, OpenAI agiere zu schnell und vernachlässige Sicherheitsaspekte.
Die neue Rolle des Chief Operating Officers übernimmt Brad Lightcap. Er kennt Altman seit gemeinsamen Tagen bei Y Combinator und war bislang als CFO bei OpenAI tätig. Künftig verantwortet er das Tagesgeschäft und soll das Unternehmen international skalieren.
Für das interne Wachstum ist ab sofort Julia Villagra als Chief People Officer zuständig. Sie soll den Ausbau des Teams koordinieren und sicherstellen, dass OpenAI weltweit als attraktiver Arbeitgeber für AGI-Talente wahrgenommen wird. Altman betont in einem Blogbeitrag, wie beeindruckt er von ihrem Verständnis für die Herausforderungen schnell wachsender Tech-Unternehmen sei.
Trotz aller Veränderungen bleibt das Kernziel von OpenAI klar: Die Entwicklung einer allgemeinen künstlichen Intelligenz (AGI), die intelligenter ist als der Mensch – und allen zugutekommt. Dabei ist spannend, dass der AGI-Erfolg intern an eine wirtschaftliche Marke geknüpft ist: Laut Vertrag mit Microsoft gilt das Ziel als erreicht, wenn die KI einen Gewinn von 100 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.