Haben Sie jemals darüber nachgedacht, dass Ihre hochgeladenen Fotos Künstliche Intelligenzen trainieren könnten?
Die Nutzung von Fotos als Trainingsdaten für Künstliche Intelligenz (KI) ist zu einem lukrativen Geschäft geworden. Das Berliner Unternehmen EyeEM, bekannt als Plattform für den Kauf und Verkauf von Stock-Fotos, steht nun in der Kritik. Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) des Unternehmens, die EyeEM auf seiner Website veröffentlicht hat, dürfen hochgeladene Bilder ohne explizite Zustimmung der Urheber für das Training von KI-Modellen verwendet werden. Der Abschnitt 8.1 der AGBs macht deutlich: Wer damit nicht einverstanden ist, sollte seine Inhalte gar nicht erst hochladen.
Für professionelle Stock-Fotografen ist dies besonders problematisch. Viele nutzen EyeEM als Online-Shop, um ihre Werke zu lizenzieren. Sollten sie sich gegen die Nutzung ihrer Bilder für KI-Trainingszwecke entscheiden, bleibt ihnen nur die Option, ihre Bilder von der Plattform zu entfernen. Doch laut EyeEM kann der Löschprozess bis zu 180 Tage dauern, und ist nur über eine direkte Anfrage via E-Mail möglich.
Die Situation verschärft sich weiter durch die Übernahme von EyeEM durch das spanische Unternehmen FreePik im Jahr 2023, kurz nachdem EyeEM Insolvenz anmelden musste. FreePik, einer der größten Anbieter von Stock-Fotos weltweit, ist bekannt für seine aktive Suche nach Partnerschaften mit KI-Anbietern, was die Bedenken vieler Fotografen verstärkt.