Die Europäische Kommission zieht klare Grenzen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Aber warum ist der Bann gegen KI-Agenten in Online-Meetings nötig?
Seit Anfang April sind KI-Agenten offiziell in den Online-Meetings der Europäischen Kommission verboten. Den Anfang machte ein digitales Treffen mit dem European Digital Innovation Hubs Network – einem Zusammenschluss gemeinnütziger Organisationen, die die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung in Europa vorantreiben.
Ein Blick auf die zweite Folie der dortigen Präsentation genügte: Neben Standardregeln wie „Mikrofon stummschalten“ oder „bei Fragen melden“ stand unmissverständlich: „No AI agents are allowed.“
Was steckt dahinter?
KI-Agenten sind längst nicht mehr nur Frage-Antwort-Spielereien. Sie übernehmen komplexe Aufgaben, protokollieren Meetings, hinterfragen ihre eigenen Antworten – und manchmal auch die Realität. Das Risiko von sogenannten Halluzinationen, also erfundenen Informationen, ist nicht zu unterschätzen. Hinzu kommen Sorgen, dass sensible Gesprächsinhalte von KI-Diensten ungewollt gespeichert oder sogar in Trainingsdatensätze großer Tech-Unternehmen gelangen könnten.
Inzwischen mischen zahlreiche Tech-Giganten auf dem Agentenmarkt mit: OpenAI brachte den „Operator“, Perplexity seinen „Assistant“, Microsoft stärkte den Copilot mit neuen Agenten, und auch Zoom bietet KI-gestützte Zusammenfassungen an. Dabei unterscheiden sich die Agenten erheblich: Manche sind auf spezifische Aufgaben spezialisiert, andere agieren erstaunlich eigenständig im Netz.