Wie entscheidend sind klare rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Wirtschaft? Ein Blick auf die jüngste Konferenz „Hinterland of Things“ liefert aufschlussreiche Antworten.
Auf der in Bielefeld stattgefundenen Konferenz „Hinterland of Things“, organisiert von der Founders Foundation, wurden wichtige Stimmen laut. Bernd Leukert von der Deutschen Bank betonte, dass ein klarer rechtlicher Rahmen für KI unabdingbar sei, um die Wirtschaft nicht zu schwächen. Endnutzer sind sich oft nicht bewusst, wohin ihre Daten fließen können, und der immense Bedarf an Daten für generative Sprachmodelle erfordert unterschiedliche Dateninfrastrukturen.
Laut Leukert benötigen Banken Sicherheit bezüglich der Standorte datenverarbeitender Server. Investitionen in KI-Produkte, die möglicherweise nicht EU-konform sind, sind nicht sinnvoll. Start-up-Investorin Zoé Fabian und Dominik Gross von der Founders Foundation drängen auf schnelle Entscheidungen seitens der EU, um nicht hinter China und die USA zurückzufallen. Es besteht Einigkeit darüber, dass es für Europa noch nicht zu spät ist, aber schnelle, klare Regeln sind gefordert, um Planungssicherheit für Unternehmen zu schaffen und gleichzeitig Überregulierung zu vermeiden.
André Christ von LeanIX unterstreicht die Bedeutung des Datenschutzes in Europa und fordert neben rechtlichen Rahmen auch Standards für den sicheren Datenaustausch. Vanessa Cann hebt hervor, dass Datenschutzunsicherheiten die Nutzung von Technologien wie ChatGPT beeinflussen.
Trotz der Herausforderungen sind sich die Teilnehmer einig, dass KI den Menschen nicht ersetzen wird. Vielmehr ist die Entwicklung von KI entscheidend, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Es wird immer Jobs geben, die nicht automatisierbar sind, und der technologische Fortschritt hat historisch gesehen neue Berufsbilder geschaffen und nicht zur Vernichtung von Arbeitsplätzen geführt.