Die EU-Kommission hat ihre Untersuchung bezüglich der Zusammenarbeit von Microsoft und OpenAI intensiviert und richtet erste konkrete Fragen an die Tech-Giganten.
Zusammenarbeit im Fokus der Wettbewerbskommission
Die EU-Kommission hat an Microsoft und OpenAI erste Fragen zur Zusammenarbeit geschickt, um mögliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht zu prüfen. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, ob die Partnerschaft der beiden Unternehmen zur Bildung eines Monopols führen könnte. Margrethe Vestager, Wettbewerbskommissarin der EU, betonte auf dem Workshop „Competition in Virtual Worlds and Generative AI“, dass die Kommission auch Stellungnahmen von Dritten einholen wird, um ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten.
Neben der Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI wird auch die Zusammenarbeit von Google und Samsung untersucht. Vestager wies darauf hin, dass es bei diesen Untersuchungen darum gehe, neue Herausforderungen zu identifizieren und zu prüfen, ob der Markt weiterhin von etablierten Tech-Giganten dominiert werde. Es bestehe die Gefahr, dass lediglich ein Monopol durch ein anderes ersetzt werde, was die Vielfalt und den Wettbewerb im Markt erheblich beeinträchtigen könnte.
Detailfragen und weitergehende Untersuchungen
Bereits im März dieses Jahres hatte die Kommission Fragebögen an mehrere Marktteilnehmer, darunter Microsoft, Facebook, TikTok und Google, verschickt. Da die bisherigen Antworten nicht ausreichten, folgen nun detailliertere Nachfragen. Ein zentraler Punkt ist, ob die Zusammenarbeit zwischen Microsoft und OpenAI Exklusivität beinhaltet, die andere Marktteilnehmer benachteiligen könnte. Bisherige Untersuchungen haben ergeben, dass Microsoft keine Kontrolle über OpenAI hat, dennoch bleibt die Partnerschaft unter Beobachtung.
Besondere Aufmerksamkeit erhält auch die Übernahme von Inflection durch Microsoft. Inflection, das von Mustafa Suleyman, einem ehemaligen Mitgründer von Google DeepMind, gegründet wurde, arbeitet an der Entwicklung eigener Sprachmodelle. Auch die Partnerschaft zwischen Google und Samsung wird genau unter die Lupe genommen, da Googles Large Language Model (LLM) Gemini Nano auf Samsung-Geräten vorinstalliert ist. Dieses Modell, das kleinste der Gemini-Familie, wurde speziell für Mobilgeräte optimiert.
Herausforderungen und Chancen der KI Margrethe Vestager hebt hervor, dass die Möglichkeiten durch KI endlos erscheinen. Sie reicht von alltäglichen Anwendungen wie der Beschleunigung von Kundenbeziehungen und Verwaltungsaufgaben bis hin zu fortschrittlichen Bereichen wie der Entwicklung personalisierter medizinischer Behandlungspläne. Gleichzeitig mahnt sie jedoch zur Vorsicht und betont die Bedeutung der Untersuchungen einzelner Mitgliedsstaaten sowie die Relevanz des Digital Markets Act (DMA) für KI-Unternehmen und -Anwendungen.