Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr setzt ein starkes Zeichen für die Zukunft der Luftfracht mit dem ehrgeizigen Projekt „Digitales Testfeld“.
Das vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik geleitete „Digitale Testfeld Air Cargo“ soll die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Transportkette in der Luftfracht signifikant verbessern. Das Projekt erstreckt sich über sieben deutsche Flughäfen: Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln-Bonn, München, Leipzig-Halle und Stuttgart. Mit an Bord sind Frachtfirmen und die Frankfurt University of Applied Sciences, während Airbus und die International Air Transport Association (IATA) bei Bedarf hinzugezogen werden.
Der parlamentarische Staatssekretär Oliver Luksic betonte die Notwendigkeit von Künstlicher Intelligenz in der Luftfahrt, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. „Nur so können wir knapp werdendes Personal gezielt einsetzen, begrenzte Infrastruktur optimal nutzen und damit langfristig Kosten senken.“
Seit 2021 gefördert, verdoppelt das Verkehrsministerium nun die Subventionen auf insgesamt 13,7 Millionen Euro, was die Fortsetzung des Projekts bis 2026 sicherstellt. Private Teilnehmer steuerten zusätzlich 4,3 Millionen Euro bei. Das Ziel ist, durch bessere Vernetzung zwischen Akteuren und Behörden sowie digitale Unterstützung einzelner Prozessabschnitte die Luftfrachttransportkette effizienter zu gestalten. Im Zentrum steht der Datenstandard ONE Record, der gemeinsam mit KI-gestützten Prognosen der Frachtraumauslastung durch Passagiergepäck für Optimierungen sorgen soll. Freie Laderaumkapazitäten können somit effizienter genutzt werden. Zusätzlich werden Anwendungen und Anpassungen von automatisierten und autonomen Laderobotern geprüft. Die erwarteten Ergebnisse könnten die Luftfracht auf ein neues Niveau heben und als Vorlage für verwandte Branchen dienen. Die im Projekt entwickelten Lösungen sollen quelloffen zur Verfügung gestellt werden, um eine breite Anwendung zu ermöglichen.