Elon Musks Firma xAI will mit einem gigantischen Rechenzentrum nach vorne preschen. Doch gelingt es wirklich, OpenAI einzuholen?
Mit „Colossus 2“ will xAI den größten KI-Cluster der Welt bauen. Das geplante Gigawatt-Rechenzentrum in Memphis soll bis zu 110.000 Nvidia-Systeme betreiben können und Meta wie auch Anthropic in der Rechenleistung überflügeln. Analysten von Semianalysis sehen jedoch klar: Trotz dieser gewaltigen Kapazitäten bleibt OpenAI weiterhin unerreichbar weit vorn.
Spannend ist nicht nur die Technik, sondern auch die Geschwindigkeit des Projekts. Innerhalb von nur sechs Monaten wurde eine Kühlkapazität von 200 Megawatt installiert – eine beispiellose Geschwindigkeit. Um Widerstände vor Ort zu umgehen, verlagerte xAI die Energieproduktion kurzerhand in den Nachbarstaat Mississippi. Dort betreibt das Unternehmen Gasturbinen in einem ehemaligen Kraftwerk und transportiert die Energie über neue Leitungen und Tesla-Speicher nach Memphis. Partner ist die börsennotierte Solaris Energy Infrastructure, mit der xAI über ein Joint Venture mehr als ein Gigawatt Leistung sichern will.
Doch Größe allein reicht nicht. Das Projekt verschlingt zig Milliarden Dollar, während xAI selbst kaum nennenswerte Einnahmen vorweisen kann. Musk setzt daher auf Investoren aus dem Nahen Osten und womöglich auch auf Tesla. Gleichzeitig leidet das Unternehmen unter hoher Mitarbeiterfluktuation: Eine „Hardcore“-Arbeitskultur mit extremen Wochenstunden sorgt für Abgänge.