In einem kürzlich veröffentlichten Podcast skizzierte Mustafa Suleyman, CEO von AI bei Microsoft, seine Vision für die Zukunft der KI: In den nächsten zwei Jahren könnten KI-Modelle weitgehend autonom agieren.
Suleyman erläutert, dass es noch einige Herausforderungen zu bewältigen gilt, bevor KI-Agenten in eng begrenzten Anwendungsbereichen selbstständig Aktionen ausführen können. Er betont, dass die aktuellen Modelle noch nicht die notwendige Präzision erreichen, um in immer neuen Anwendungen zuverlässig zu agieren.
Herausforderungen und Perspektiven
Aktuelle KI-Modelle haben laut Suleyman eine Genauigkeit von etwa 80 Prozent, was für viele Anwendungen nicht ausreicht. Für eine breite Akzeptanz bei Endnutzern sei eine Genauigkeit von 99 Prozent notwendig, um Vertrauensverlust zu vermeiden. Suleyman erklärt, dass die nächste Generation von KI-Modellen bis zu 100 Mal mehr Rechenleistung benötigen wird, um die gewünschte Präzision zu erreichen. Er erwartet, dass es bis zur Einführung des GPT-6-Modells noch etwa zwei Jahre dauern wird.
In spezifischen Anwendungsbereichen, in denen eine gewisse Ungenauigkeit tolerierbar ist, sieht Suleyman bereits gute Erfolgsaussichten. Dazu zählt er beispielsweise die juristische Fallrecherche, bei der es mehrere vertretbare Antworten geben kann. Dagegen hält er Bereiche wie die Medizin, in denen präzise Antworten lebenswichtig sind, noch für zu anspruchsvoll.
Der Weg zu qualitativ hochwertigen Daten
Suleyman hebt hervor, dass nicht die Größe der Modelle, sondern die Qualität der Daten entscheidend für den Erfolg von KI-Systemen sein wird. Er verweist auf Microsofts Open-Source-Modell Phi 3, das im Vergleich zu größeren Modellen mit geringerem Inferenz-Aufwand bessere oder zumindest gleichwertige Ergebnisse liefert. Diese Erkenntnis deckt sich auch mit Aussagen von Sam Altman, CEO von OpenAI, der betont, dass es in Zukunft darum gehe, aus weniger Daten mehr zu lernen.
Für Start-ups bedeutet dies, dass sie auch mit relativ kleinen, aber gut trainierten Modellen erfolgreich sein können. Suleyman rät jungen Unternehmen, sich auf das Sammeln qualitativ hochwertiger Trainingsdaten zu konzentrieren und menschliche Experten zu schulen, um das richtige Feedback für das Training der Modelle zu geben.
Die Zukunft der personalisierten KI-Assistenten
Suleyman sieht die Zukunft in personalisierten KI-Assistenten, die Nutzer durch ihr gesamtes digitales Leben begleiten sollen. Diese Assistenten sollen sich alles merken, was der Nutzer tut und sagt, und proaktiv Vorschläge machen.