Die Apple Watch könnte bald mehr als nur ein Fitness-Gadget sein.
Kann eine smarte Uhr künftig tatsächlich dabei helfen, Krankheiten frühzeitig zu entdecken? Diese spannende Frage wirft eine aktuelle Studie von Apple auf, die kürzlich veröffentlicht wurde.
Apple-Forscher haben dazu das sogenannte Wearable Behavior Model (WBM) entwickelt, das auf KI basiert. Dafür werteten sie die gigantische Datenmenge von über 2,5 Milliarden Stunden aus – gesammelt von 162.000 freiwilligen Teilnehmern der Apple Herz- und Bewegungsstudie. Die Sensordaten umfassten Herzfrequenz, Aktivitätsmuster, vom Nutzer selbst eingegebene Gesundheitsinformationen, Temperaturänderungen im Schlaf und das Gangverhalten.
Besonders beeindruckend: Das WBM erkennt nicht nur Momentaufnahmen, sondern verfolgt Gesundheitsveränderungen über einen längeren Zeitraum. Damit gelang es den Forschern, unter anderem Atemwegsinfektionen, Herzerkrankungen bei Betablocker-Einnahme und sogar Schwangerschaften erstaunlich zuverlässig zu identifizieren. Selbst Hinweise auf Diabetes oder Mobilitätseinschränkungen wurden untersucht – mit bemerkenswerten Resultaten.
Trotzdem bleibt offen, ob Apple diese Technologie in absehbarer Zeit als Produkt umsetzt. Bisher fehlen sowohl die offizielle Zulassung für den medizinischen Einsatz als auch die notwendige Genauigkeit, um etwa Kassenleistungen zu rechtfertigen. Der Konzern betont derzeit vor allem den Forschungscharakter seiner KI-Initiativen.
Aus meiner Sicht zeigt diese Studie aber eindrucksvoll, was mit Wearables und klug genutzten Daten in Zukunft möglich sein wird. Die vorhandenen Langzeitdaten der Nutzer eröffnen ein enormes Potenzial für die Gesundheitsvorsorge – wenn man es richtig einsetzt.
