Amazon hat einen innovativen Dienst namens App Studio vorgestellt, der es Nutzern ermöglicht, Unternehmensanwendungen mithilfe generativer KI zu erstellen.
Mit App Studio richtet sich Amazon Web Services (AWS) explizit an reguläre Anwender, die zwar technisches Verständnis mitbringen, aber keine Programmiererfahrung haben müssen. Die Web-Applikation verspricht, innerhalb weniger Minuten einsatzbereit zu sein und bietet dabei eine intuitive Drag-and-Drop-Oberfläche sowie eine Low-Code-Umgebung.
Zu Beginn wählen Nutzer eine Datenquelle aus, wobei AWS-Dienste wie S3, Aurora und DynamoDB sowie Salesforce unterstützt werden. App Studio bindet auch hunderte Dienste von Drittanbietern per API ein, und Verantwortliche können Konnektoren für Mitarbeiter vorab einrichten. Die Integration übernimmt die KI, sodass sich Nutzer nicht mit den technischen Details auseinandersetzen müssen.
Der Prozess beginnt mit einem Prompt, der die gewünschte Anwendung beschreibt. Das System übersetzt diesen in eine detaillierte Beschreibung, die weiter editiert werden kann, bevor eine erste Demo generiert wird. Nutzer können dann die GUI per Drag-and-Drop anpassen, weitere Eingabe- und Ausgabefelder hinzufügen sowie Datenquellen und Speicherorte konfigurieren. App Studio bietet zudem einen Überblick über die Applikationslogik, die sich ebenfalls bearbeiten lässt.
Nach Fertigstellung durchläuft die Anwendung drei Schritte: eine Sandbox-Entwicklungsumgebung mit generierten Testdaten, eine Testing-Phase mit den tatsächlichen Datenquellen und schließlich die Veröffentlichung in der Produktionsumgebung. Dies ermöglicht eine umfassende Test- und Feedback-Schleife, bevor die Anwendung live geht.
Amazon positioniert App Studio als Alternative zu traditionellen Excel-Tabellen und anderen Low-Code-Tools, die oft hohe Einstiegshürden haben und plattformspezifisches Wissen erfordern. Im Gegensatz dazu soll App Studio leichter zugänglich sein und dennoch den IT-Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Interessant ist das Abrechnungsmodell: Die Nutzung von App Studio ist kostenfrei, jedoch wird die Zeit, die Nutzer in der Applikation verbringen, abgerechnet. Dies soll bis zu 80 Prozent Kosteneinsparung gegenüber herkömmlichen Low-Code-Tools ermöglichen. Der Dienst befindet sich derzeit in der Preview-Phase in der Region US West (Oregon) und steht bereits größeren Unternehmen und Institutionen zur Verfügung.