Europa will unabhängiger werden – auch in der Künstlichen Intelligenz. Doch wie plant die EU-Kommission diesen Schritt zu meistern?
Ursula von der Leyen machte in Straßburg klar: Eine eigenständige europäische KI ist für die Zukunft entscheidend. Sie sieht darin nicht nur einen Impulsgeber für die Wirtschaft, sondern auch einen zentralen Faktor für Energieversorgung, Industrie und Gesellschaft.
Die Kommission setzt dabei auf ein starkes Fundament: Der AI Act, der Aufbau von Cloud- und KI-Infrastrukturen jenseits von US- und chinesischen Anbietern sowie neue Reallabore für Quantentechnologien bilden die Basis. Parallel sollen „KI-Gigafabriken“ entstehen, die Startups beim Entwickeln, Trainieren und Anwenden eigener Modelle unterstützen. Rückendeckung kommt von führenden europäischen Tech-Unternehmen, die den Ansatz aktiv mittragen.
Das Strategiepapier „Resilienz 2.0“ zeigt den übergeordneten Plan: Europa soll widerstandsfähiger werden und in Krisenzeiten handlungsfähig bleiben. Mit eigenen KI-Basismodellen will die EU nicht nur die Forschung stärken, sondern auch Autonomie sichern. Dabei sollen europäische Werte wie Ethik, Transparenz und Datenschutz das Fundament bilden. Ziel ist es, die disruptive Kraft von KI in Wohlstand, Sicherheit und Vertrauen zu übersetzen.
Neben wirtschaftlichen und strategischen Aspekten ging von der Leyen auch auf gesellschaftliche Fragen ein. Besonders Social Media und deren Einfluss auf Kinder standen im Fokus. Sie warnte vor Algorithmen, die gezielt Schwächen ausnutzen und Suchtverhalten fördern können. Eltern fühlten sich oft einem „Big-Tech-Tsunami“ ausgeliefert. Eine Expertengruppe prüft deshalb, ob ein Verbot sozialer Medien für Kinder und Jugendliche sinnvoll wäre.