Die KI-Funktion Recall ist zurück – diesmal auch für Nutzerinnen und Nutzer in Europa.
Doch was bedeutet das konkret für Sicherheit, Datenschutz und unseren digitalen Alltag?
KI trifft auf Alltag – aber unter neuen Bedingungen
Mit dem Juli-Update für Windows 11 (KB5062660) macht Microsoft seine KI-Funktion Recall nun auch in Europa verfügbar. Recall erstellt regelmäßig Screenshots vom Bildschirm und macht diese mit Hilfe von Machine-Learning durchsuchbar. Klingt nützlich – war aber genau deshalb im vergangenen Jahr heftig umstritten. Denn wer will schon, dass sein PC im Hintergrund ständig mitprotokolliert, was gerade passiert?
Microsoft reagierte: Nach Rückzug der Funktion 2024 und einem überarbeiteten Relaunch im April 2025 folgt jetzt der EU-Rollout – mit klaren Einschränkungen. Der Datenschutz steht im Zentrum.
Datenschutz: Microsoft gibt Nutzern mehr Kontrolle
Besonders hervorzuheben: Recall ist in Europa keine Standardfunktion, sondern muss manuell aktiviert werden – ein klassisches Opt-in. Und nicht nur das: Die in Europa verfügbare Version enthält exklusive Funktionen wie den Export der Screenshots, um dem Digital Markets Act gerecht zu werden. Die Daten bleiben lokal, werden nicht in die Cloud geladen und nicht mit Microsoft oder Dritten geteilt. Auch sensible Inhalte wie Passwörter oder Kreditkartendaten werden automatisch gefiltert.
Kritik bleibt – vor allem von datenschutzbewussten Apps
Trotz der technischen Nachbesserungen sind nicht alle überzeugt. Der Browser Brave etwa blockiert Recall standardmäßig für alle Tabs – mit dem klaren Ziel, Missbrauch zu verhindern, besonders bei sensiblen Themen wie Partnerschaftsgewalt. Auch der Messenger Signal setzt klare Grenzen und lässt Recall nicht zu. Es zeigt: Datenschutz ist nicht nur ein technisches, sondern ein gesellschaftliches Thema.